Blaue Funken feiern ihr Jubiläum mit tausenden Fans am Tanzbrunnen. Auch in den Sälen geht die Session nun in Richtung Zielgerade. Der Sitzungsrundgang vom Sonntag zu den Blauen Funken, der Rheinflotte, den Kölschen Funkentötern, den Grielächern und den fidelen Kaufleuten.

Tausende Funkenfans kommen zum Tanzbrunnen

Auf 150 Jahre eigene Geschichte können die Blauen Funken als Traditionskorps in diesem Jahr zurückblicken. Am Sonntag wurde am Tanzbrunnen dieses Jubiläum groß unter freiem Himmel gefeiert. „In der Jubiläumssession ist alles rund gelaufen. Das, was wir bezwecken wollten, haben wir erreicht. Wir wollten zeigen, dass wir ein sympathisches Traditionskorps sind und nicht nur darüber reden. Heute feiern wir den krönenden Abschluss und das als echten Volkskarneval am Tanzbrunnen. Wir wollen den Jecken etwas von dem zurückgeben, was sie uns in den vergangenen 150 Jahren gegeben haben“, sagt Präsident Björn Griesmann. Er konnte am Sonntag gleich doppelt feiern – das Jubiläum seiner Blauen Funken und seinen 44. Geburtstag. Für einen symbolischen Eintritt von 150 Cent kamen tausende Kölner zum Tanzbrunnen und erlebten zum Auftakt mit den Kinder- und Jugendtanzgruppen der Stadt die Zukunft des Karnevals. „Wir lieben und wir leben unsere Traditionen und werden diese auch in die Zukunft tragen.“ Auch mit dem Wetter hatten die Blauen Funken Glück, denn das vorhergesagte Sturmtief Viktoria hielt sich zurück und bei Sonnenschein gab es am Mittag frühlingshafte Temperaturen.

Rheinflotte: Frankfurter begeistern im Kölner Karneval

Im Dorint an der Messe gab es die Mädchensitzung der Rheinflotte und dort fand sich so mancher Programmpunkt, den man sonst nicht in den Sälen erleben kann. Dazu gehörte auch der originelle Auftritt des Heddemer Dreigestirns, das mit Kiss-Einlagen genauso punkten konnte wie mit Brings. „Das sind Künstler, die aus Frankfurt kommen, die aber gerade für eine Mädchensitzung perfekt sind. Sie waren im Vorjahr auch beim Supertalent dabei“, sagt Literat Tom Crumbach. Zum Abschluss heizten Bands und Sänger wie De Wanderer und Torben Klein dem Publikum partymäßig ein. Für die KG ist übrigens Karneval nach Aschermittwoch noch nicht vorbei. Am 22. März geht es nach Pétange in Südluxemburg, wo dann das jecke Treiben beginnt. Die Rheinflotte wird im Umzug vor Ort mitlaufen. „Das ein ganz kleines Dorf. Beim Karneval müssen sich die Leute dort aber nicht vor unseren Veedelszügen in Köln verstecken.“

Funkentöter: Historische Kostüme im Elferrat

Die Kölschen Funkentöter feierten zum vierten Mal ihre Kostümsitzung im Theater am Tanzbrunnen. Unter den rund 1000 Gästen waren auch einige Ehrenbrandmeister wie Wolfgang Bosbach, Elfi Scho-Antwerpes und Wicky Junggeburth. Im Elferrat saßen die Funkentöter mit ihren historischen Uniformen, die denen nachempfunden sind, welche die Feuerwehrleute um 1900 in Köln getragen hatten. Im Zoch bilden die Funkentöter traditionell die einleitende Spitze. Unterwegs sind die Karnevalisten mit 51 Mitgliedern und der historischen Handpumpspritze von 1886.

Markus Ritterbach wird Grielächer des Jahres

Bei der ersten Miljösitzung der Kölschen Grielächer wurde der Ehrenpräsident des Festkomitees Markus Ritterbach als Grielächer des Jahres 2019 ausgezeichnet. Geehrt werden von der KG seit 2004 Menschen, die sich um die Stadt und den Karneval verdient gemacht haben wie Musiklegende Ludwig Sebus, der im Saal direkt neben dem neuen Grielächer des Jahres Platz genommen hatte. Ausgezeichnet wurden unter anderem auch Reinhard Louis, Hans Süper, Fritz Schramma, Fritz Schopps und Peter Raddatz.

Fidele Kaufleute: Junge Bands und junges Publikum

„Wir versuchen immer bei unserer Sitzung im Sartory, die richtige Mischung zwischen namhaften alten Künstlern und neuen jungen Musikern hinzubekommen. In diesem Jahr sind das bei den jungen Lupo und King Loui. Man muss diesen Band auch eine Chance geben, damit sie sich weiterentwickeln können. Wichtig ist mir, dass es auch wirklich eine Sitzung bleibt, ohne dass es langweilig wird. Dazu gehören neben den Bands Redner genauso wie Tanzgruppen. Schön ist, dass wir jedes Jahr auch viele junge Leute im Publikum haben. Bei uns sind das meist Freunde und Bekannte von Mitgliedern. So hat das Ganze immer einen Familiencharakter“, sagt der Literat der Fidelen Kaufleute, Bertram Alda.

Autor: Von Stephan Eppinger