Köln | Zur aktuellen Sitzung des Ausschusses für Soziales und Senioren hat die Stadt Köln eine Kostenkalkulation zum laufenden Umbau der Liegenschaft Bonner Straße 478, in Köln-Marienburg – ehemals „Bonotel“ – vorgestellt. Das im 2014 für rund 5,8 Millionen ersteigerte Hotel kostet die Stadt mittlerweile 9,2 Millionen Euro. Eigentlich sollten hier schon lange Flüchtlinge untergebracht werden. Aber bis heute wohnen hier keine Flüchtlinge.

Umbau zur Nutzung als Flüchtlingsunterkunft: 9,2 Millionen Euro

Um die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojekts angesichts der neuen Entwicklung noch einmal zu überprüfen, habe die Stadt Köln die Bausubstanz und alle einer Prüfung unterliegenden Gewerke nun noch einmal von einem externen Sachverständigen untersuchen lassen, der sie ohne gravierende Mängel freigegeben hat. Die Gesamtkosten für Erwerb und Herrichtung der Liegenschaft liegen nach der aktuellen Kalkulation bei voraussichtlich 9,2 Millionen Euro.

Die anstehenden baulichen Maßnahmen sollen allerdings, so die Stadt Köln, langfristig wertsteigernd wirken. Das Gebäude könne dann bei normaler Abnutzung länger als 15 Jahre ohne weitere größere Investitionen betrieben werden, erklärt die Stadt Köln.

Hintergrund zum Preis

Nach dem kauf, im Juni 2014 für 5,8 Millionen Euro, hatte sich herausgestellt, dass der Hotelbetreiber, das Bonotel eigentlich nicht aufgeben wollte. Vor Gericht musste die Stadt Köln dem Hotelbetreiber schließlich 700.000 Euro für die Räumung des Bonotels zahlen.

Bei der Prüfung des Sachverstandes stellte sich außerdem heraus, dass der Brandschutz – für einen Hotelbetrieb als ausreichend galt – jedoch nicht den gültigen Vorschriften und Anforderungen einer Flüchtlingsunterkunft entsprach. Somit entstanden weitere Sanierungskosten von 1,2 Millionen Euro.

Wenige Wochen vor der geplanten Eröffnung der Unterkunft im April, kamen weitere unentdeckte Mängel, durch einen Wasserrohrbruch zum vorschein. Nach einer Kostenkalkulation kommen somit weitere 1,5 Millionen Euro auf die Stadt zu.

Damit belaufen sich die derzeitigen Gesamtkosten für den Erwerb und die Herrichtung der Liegenschaft auf voraussichtlich 9,2 Millionen Euro.

Autor: Irem Barlin