München | Aus der Ferne die Waschmaschine starten oder beim Einkauf in den Kühlschrank gucken: Die meisten Hausgeräte lassen sich nach Einschätzung des deutschen Herstellers Bosch-Siemens-Hausgeräte (BSH) bald mit dem Smartphone steuern. „Es werden alle Produkte im Haushalt eingebunden, bei denen sich ein Mehrwert für die Konsumenten ergibt“, sagte BSH-Chef Karsten Ottenberg dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) im Vorfeld der Elektronikmesse CES in Las Vegas. Die Preise für Vernetzungskomponenten sänken kontinuierlich, daher könne man diese künftig auch in den unteren Preissegmenten einsetzen.
BSH investiert kräftig in die Vernetzung. „Wir werden innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre in allen Kategorien vernetzte Lösungen anbieten: Waschmaschinen, Trockner, Backöfen, Geschirrspüler, Kühlschränke, aber auch Kleingeräte“, sagte Ottenberg. Zudem hat das Gemeinschaftsunternehmen, das künftig ganz zu Bosch gehören soll, die Plattform „Home Connect“ entwickelt.
In diese lassen sich Geräte anderer Hersteller einbinden, sie soll sich aber auch in andere Smart-Home-Systeme integrieren lassen. Die Vernetzung allein sei aber kein Vorteil, ist Ottenberg überzeugt: „Technisch ist viel möglich, aber der Konsumenten muss auch einen Mehrwert haben. Die beste Benutzeroberfläche rettet kein verbranntes Hühnchen.“
So könne eine Waschmaschine neue Programme herunterladen oder ein vernetzter Backofen aus einem digitalen Kochbuch Einstellungen für Temperatur und Backdauer übernehmen. BSH will zudem neue Geschäftsmodelle entwickeln: „Wenn der Verbraucher uns erlaubt, die Sensoren in seinem Gerät auszulesen, können wir den Kundenservice schicken, bevor etwas kaputtgeht.“
Autor: dts