Symbolbild Leeres Stadion

Berlin | Bund und Länder planen offenbar neue Kontaktbeschränkungen. Geimpfte oder genesene Erwachsene sollen sich künftig nur noch im Kreise ihrer Familie oder höchstens noch mit bis zu 10 oder 20 Personen treffen dürfen, berichtet das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf Regierungskreise. Die Regeln sollen dem Vernehmen aber erst nach Weihnachten greifen, vermutlich ab 27. Dezember.

Zudem im Gespräch sind Schließungen von Bars und Clubs, sowie eine deutliche Reduzierung der Teilnehmer-Obergrenzen für Veranstaltungen (Innenräume: 20 bis 25 Teilnehmer anstatt 50, Außen: 100 Teilnehmer statt 200). Zusätzlich diskutiert wird laut Regierungskreisen auch eine Ausweitung der FFP2-Maskenpficht, etwa für den Einzelhandel. Zugleich soll die Booster-Kampagne deutlich ausgeweitet werden.

Dafür hat Biontech zugesagt, im ersten Quartal nochmals 20 Millionen Dosen zusätzlich zu liefern. Am Dienstagnachmittag kommen die Ministerpräsidenten mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) abermals zu einer eilig einberufenen Ministerpräsidentenkonferenz zusammen. Kurz vor Weihnachten sollen nochmals schärfere Regeln vor allem aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Omikron-Variante beschlossen werden. Über Details beraten bereits am Montag die Chefs der Staatskanzleien.

Neue Beschlussvorlage: Geisterspiele werden zur Pflicht

Bund und Länder wollen in der Bundesliga nur noch Geisterspiele ohne Publikum zulassen. Das geht aus einer aktualisierten Beschlussvorlage (Stand: 15:45 Uhr Montag) für die Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Dienstagausgaben berichten. „Überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen finden spätestens ab dem 28. Dezember 2021 ohne Zuschauer statt“, heißt es in der Vorlage.

In einer früheren Version war noch von einer Festlegung von Obergrenzen für die Zuschauerzahl die Rede. Nach den Beschlüssen von Bund und Ländern von Anfang Dezember gilt derzeit als Mindeststandard bei Großveranstaltungen eine Begrenzung von 5.000 Personen in geschlossenen Räumen und von 15.000 Personen im Freien, wobei die Kapazitäten höchstens zu 50 Prozent ausgelastet werden dürfen. Die Bundesliga nimmt ihren Spielbetrieb nach der Winterpause am 7. Januar wieder auf.

Innenminister sehen Polizei trotz Corona voll einsatzfähig

Die Innenministerien von Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Berlin, Sachsen, Thüringen, Bremen und Brandenburg sehen die Funktionsfähigkeit von Polizei und Feuerwehr in ihren jeweiligen Bundesländern vollständig gewährleistet. Das berichtet die „Welt“ (Dienstagausgabe) unter Berufung auf eine entsprechende Anfrage. In Hessen etwa liege die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Polizeibeschäftigten im Wechselschichtdienst „im mittleren zweistelligen Bereich“, sagt eine Sprecherin.

Zuvor hatte der neue Expertenrat der Bundesregierung in einer Stellungnahme vor einer Einschränkung der „kritischen Infrastruktur“ bei stark steigenden Corona-Inzidenzen gewarnt. Oliver Malchow, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, sagte der „Welt“: „Wir machen uns große Sorgen“. Einerseits wegen des noch unklaren Wirkschutzes des Boosterns vor der Omikron-Variante, jedoch andererseits auch aufgrund der seit Längerem sehr hohen Belastungen.

Notwendig seien „eine enge länderübergreifende Zusammenarbeit sowie gegebenenfalls eine Aufgabenpriorisierung“. Vom Vizepräsidenten des Deutschen Feuerwehrverbands, Frank Hachemer, hieß es: „Insgesamt sind keine Fälle bekannt, wo Feuerwehren komplett über längere Zeit außer Dienst genommen werden mussten.“ Kurzzeitige Ausfälle würden von der Nachbarwehr übernommen, so Hachemer.

Bei der Berufsfeuerwehr würden Fahrzeuge mit weniger Personal besetzt und weitere Personen mit einem zusätzlichen Fahrzeug parallel transportiert, um beim Sitzen die Abstände einhalten zu können.