Bei ihrem Besuch im Weißen Haus wird sich die Kanzlerin nach Ansicht von Beobachtern auch darum bemühen, jüngste Irritationen im außenpolitischen Verhältnis zwischen den USA und Deutschland auszuräumen. Alleingänge wie bei der Libyen-Resolution der UN hatten in jüngerer Vergangenheit die Beziehungen zu Partnern diesseits wie jenseits des Atlantiks belastet. Gleichzeitig wird Obama Merkel um ein stärkeres deutsches Engagement in Libyen bitten. Im Detail soll über den nahenden Teilabzug aus Afghanistan, den stagnierenden Nahost-Prozess und den Umbruch in Nordafrika gesprochen werden. Zum letzten Punkt hieß es von Merkels außen- und sicherheitspolitischer Berater Christoph Heusgen: "Die Bundeskanzlerin hat ein sehr großes Interesse daran, dass die Koalition, die sich in Libyen militärisch engagiert, erfolgreich ist. Wir werden unseren Beitrag leisten, um für eine langfristige Stabilisierung dieses Landes genauso wie der anderen Umbruchländer zu sorgen." Als weitere Themen der Gespräche gelten die Verschuldung der Euro-Länder sowie die Neubesetzung der Spitze des Internationalen Währungsfonds.

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