Sankt Augustin/Düsseldorf/Köln | Der Bundespolizei gelang ein Schlag gegen eine organisierte Bande von Gepäckdieben. Sechs Bandenmitglieder wurden verhaftet. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf wurden am Donnerstagmorgen sieben Wohnungen im Raum Düsseldorf, Köln, Erkrath und Meerbusch durchsucht.

Dabei verhaftete die Bundespolizei sechs Beschuldigte und stellte und umfangreiches Beweismaterial sicher. Die Schadenssumme beziffert die Bundespolizei auf mindestens 300.000 Euro.

Die sechs Männer im Alter von 26 bis 44 Jahren stammen nach Angaben der Bundespolizei aus dem nordafrikanischen Raum und stehen im dringenden Verdacht, in mindestens 80 Fällen gemeinschaftlich Gepäckdiebstähle begangen zu haben. Dabei sollen die Täter bundesweit vorwiegend an Bahnhöfen und Flughäfen tätig geworden sein.

Die Opfer seien durch bestimmte Vorgehensweisen (Ansprechen) abgelenkt und durch einen anderen Täter bestohlen worden, so beschreibt die Polizei die Vorgehensweise der sechs mutmaßlichen Täter. Die Tathandlung wurde, so die Polizei, im Regelfall durch einen weiteren Täter aus der Distanz abgesichert, der mit den anderen Telefonkontakt hatte. Bei den Geschädigten habe es ich überwiegend um Touristen aus China, Korea und Japan, gehandelt, da den Tätern bekannt gewesen sei, dass Touristen aus diesen Ländern häufig größere Mengen an Bargeld mitführten.

Auf die Spur der Bande sei man durch die Festnahme zweier Gepäckdieben im vergangenen Sommer in Düsseldorf gekommen, so die Bundespolizei. Alle Beschuldigten, wie auch die beiden aus Algerien stammenden potenziellen Haupttäter (43 und 44 Jahre) gingen der Bundespolizei ins Netz und sollen nun dem Haftrichter vorgeführt werden. Ihnen drohen nach Angaben der Polizei Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren. Unter den heute sichergestellten Gegenständen hätten sich unter anderem zahlreiche hochwertige Kameras, Smartphones, Uhren, Reisekoffer befunden, so die Bundespolizei. Der Bande werden im Übrigen weitere mehrere Hundert Diebstahlshandlungen vorgeworfen. Die Ermittlungen dauern an.

Bei dem morgentlichen Großeinsatz waren laut Bundespolizlei rund 200 Beamte im Einsatz.

Autor: dd, ots
Foto: Symbolfoto