Düsseldorf | Am 2. Juni wurde von Sylvia Löhrmann zwei Kölnern der Bundesverdienstorden überreicht.

Als Vertretung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft überreichte die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann acht Bürgerinnen und Bürgern aus Nordrhein-Westfalen den Bundesverdienstorden. Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt Christian Schmitz aus Köln die Verdienstmedaille und die Kölnerin Hadmut Jaeger wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Hier die Laudationes von Sylvia Löhrmann im Wortlaut zu den beiden Kölnern:

Hadmut Jaeger aus Köln – Verdienstkreuz am Bande
„Wer Gutes tun will, muss es verschwenderisch tun“, wusste der Theologe und
Reformator Martin Luther. Hadmut Jaeger ist ganz in diesem Sinne auf
vielfältige Weise ehrenamtlich aktiv. Sie unterstützte über 25 Jahre lang den
Pfarrgemeinderat von St. Johann Baptist in Köln und galt als tragende Säule
des Gemeindelebens. Als ehemalige Leiterin eines Kölner Berufskollegs setzt
sich Hadmut Jaeger mit langem Atem für eine bessere Qualifizierung in der
kaufmännischen Aus- und Weiterbildung ein. So arbeitete sie 14 Jahre beim
Amtsgericht Köln im Prüfungsausschuss für Auszubildende im Kanzleidienst
mit, sowie fast zehn Jahre bei der IHK Köln als stellvertretende Vorsitzende
der Prüfungsausschüsse der Einzelhandelskaufleute und Verkäufer. Auch im
Bildungsausschuss für Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen setzte
sich Hadmut Jaeger viele Jahre für die Zukunftsfähigkeit der kaufmännischen
Bildung ein.
Als Beiratsvorsitzende des Vereins „Neue Medien für Kölner Schulen e.V.“ war
Hadmut Jaeger mit für die Ausstattung von Kölner Schulen mit Hard- und
Software verantwortlich. Sie unterstützt auch entsprechende Initiativen ihrer
Kolleginnen und Kollegen in den Schulen und betreibt hierfür auch eine
zeitintensive Spendenakquise. Auch mit ihrer Hilfe konnte im Jahr 2008 das
sogenannte „Laptop-Projekt“ mit 250 Notebooks an einer Realschule in Köln
gestartet werden.
Zu guter Letzt möchte ich auf den seit fast 20 Jahren von Hadmut Jaeger mit
viel Herzblut ausgeübten Einsatz für die „Historische Gesellschaft Köln e.V.“ zu
sprechen kommen. Ziel der Gesellschaft ist es, eine wissenschaftlich fundierte
Darstellung der 2000-jährigen Geschichte der Stadt Köln in 13 Bänden
herauszugeben. Es ist Hadmut Jaeger zu verdanken, dass inzwischen die
ersten fünf Bände dieses umfangreichen Werkes erscheinen konnten. Ihr
gelang es, internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit
Förderern und Sponsoren zusammenzuführen und dadurch dieses
Großprojekt der Kölner Stadtgeschichte zu ermöglichen. Seit 2009
Geschäftsführerin, ist Hadmut Jaeger organisatorisches und initiatives Zentrum
der Gesellschaft. Mitgliederwerbung, Sponsorensuche, Organisation der
Vorstandsversammlungen und das Erledigen der umfangreichen
Korrespondenz gehören unter anderem zu ihren zentralen Aufgaben – denen
sie sich nach wie vor intensiv widmet.
Liebe Hadmut Jaeger, herzlichen Dank für Ihren langjährigen und erfolgreichen
ehrenamtlichen Einsatz, der heute mit dem Verdienstkreuz am Bande belohnt
wird.
Günter Schmitz aus Köln – Verdienstmedaille
Albert Einstein sagte einst: „Versuche nicht, ein erfolgreicher, sondern ein
wertvoller Mensch zu werden.“
Günter Schmitz ist nicht nur ein sehr wertvoller Mensch, sondern auch sehr
erfolgreich in seinem ehrenamtlichen Tun. Seit über 50 Jahren ist er ein
außergewöhnlich aktives Mitglied des Malteser Hilfsdienstes in Köln. Günter
Schmitz absolvierte zahlreiche Aus- und Fortbildungen, er war Ausbilder für
Erste-Hilfe- und Sanitätskurse, er arbeitete in der Sanitätsbereitschaft Köln und
im Katastrophenschutz mit. Als ausgebildeter Rettungssanitäter betreute er
einige Jahre Menschen mit Behinderung bei Tages- und Urlaubsfahrten. Seit
fast 20 Jahren ist er in ständiger Rufbereitschaft für den MHD-„Hausnotruf“. Er
unterstützte die MHD-Einsatzleitung auf dem Weltjugendtag im Jahr 2005 in
Köln. Günter Schmitz ließ sich zum Feldkoch ausbilden und leitet seit einigen
Jahren die Malteser Küche in Köln. Auch in dieses Ehrenamt investiert er viele
Stunden seiner freien Zeit.
Sein Können und seine außerordentlich hohe Einsatzbereitschaft stellte Günter
Schmitz wiederholt unter Beweis – vor allem aber nach dem Einsturz des
Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009: Bereits vom ersten Tag an war er mit für die
Verpflegung von mehreren hundert Einsatzkräften am Unglücksort zuständig.
Über einige Wochen mussten hunderte warme Mahlzeiten und Heißgetränke
zubereitet werden. Wer noch die schrecklichen Bilder des Archiveinsturzes vor
Augen hat – ich kann mich daran noch gut erinnern – der kann sich sicher
auch vorstellen, unter welch schwierigen Bedingungen Günter Schmitz dies
bewerkstelligen musste.
Lieber Günter Schmitz, ich habe große Hochachtung für das, was Sie völlig
uneigennützig seit vielen Jahrzehnten für die Allgemeinheit leisten. Und so
freue ich mich ganz besonders, Ihnen heute als großes „Dankeschön“ die
Verdienstmedaille überreichen zu dürfen.

Autor: did