Berlin | Unmittelbar nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat Hans-Joachim Watzke erwogen, den Verein aus der laufenden Champions-League- Saison zurückzuziehen. „Ich habe kurz überlegt, ob wir uns nicht ganz aus dem Wettbewerb verabschieden sollen“, sagte der Geschäftsführer des BVB in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. „Aber dann wäre es für die Täter ein Sieg gewesen.“

Watzke, der am Tag nach dem Attentat sowohl mit Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière telefonierte, vertritt die Ansicht, dass „man nicht explizit Borussia Dortmund schaden wollte. Es war vielmehr ein Anschlag auf die Bundesrepublik Deutschland“. In einer Ansprache vor der Mannschaft hatte der BVB-Boss es seinen Spielern offengelassen, auf ihren Einsatz beim Viertelfinal-Hinspiel gegen den AS Monaco zu verzichten, das die Uefa im Dortmunder Signal-Iduna-Park weniger als 24 Stunden nach dem Attentat neu angesetzt hatte.

Er habe den Spielern am Morgen nach dem Anschlag klargemacht: „Wenn einer sich nicht in der Lage fühlt zu spielen, dann kann er das dem Trainer sagen. Und ich habe auch gesagt: Von uns hätte es vollstes Verständnis gegeben und jede Form der Unterstützung. Jede!“ Vonseiten des Vereins werde alles getan, mit den Geschehnissen fertigzuwerden.

„Die Spieler haben die Möglichkeit, den Anschlag auch psychologisch mit Experten aufzuarbeiten und bekommen jede Hilfestellung von uns“, so Watzke.

Autor: dts