“Darüber noch mal nachzudenken, ist nicht verboten“
 „Ich hoffe nicht, dass es zum entscheidenden Wahlkampfthema wird“, sagte heute der Kölner Kreisverbandsvorsitzende Jürgen Hollstein (MdL) im Hinblick auf das geplante Jüdische Museum, zu dem, heute eine Ausstellung eröffnet wird.  Das Museum 50 Meter weiter entfernt unter Einbeziehung des Haus Kutz zu erbauen, tue dem Rathausplatz keinen Abbruch. Ich fände es schade, wenn gegen einen deutlichen Bürgerwillen dort etwas zu bauen, auch wenn wir vor zehn Jahren einen entsprechenden Parteitagsbeschluss gefasst haben. Darüber noch mal nachzudenken, ist nicht verboten“, so Hollstein weiter, der heute nach 100 Tagen in seiner Funktion als Kreisvorsitzender der CDU Bilanz zog.

Einige Projekte angestoßen
In den ersten drei Monaten seines neuen Postens habe er einige Projekte anstoßen können. So hätte in einem integrativen Kindergarten in Porz-Wahnheide ein Projekt namens „Abla“ (türkisch: Schwester) realisiert werden können. Dabei vermitteln türkischstämmige Frauen in Kindergärten oder Kitas zwischen deutschen Erziehern und türkischstämmigen Eltern und Kindern, die schlecht deutsch sprechen. Es wurde bereits in Aachen erprobt. Ein weiteres Beispiel die Einrichtung eines Sozialkaufhauses mit dem Sozialdienst Katholischer Männer oder so genannte Notinseln für Kinder in Kalk und Porz, wo er seit 2003 Vorsitzender des Stadtbezirksverbands der CDU ist. In Notsituationen haben Kinder Anlaufstellen in bestimmten Geschäften des Veedels. Parteiintern habe er die einzelnen Ortsverbände besucht, um sie kennen zu lernen.

Neue Mitglieder gewinnen
Für den Kommunalwahlkampf 2009 geht der 46-jährige davon aus, dass im Herbst ein Wahlprogramm vorgelegt werden kann. Ende August werde sich der jetzige Oberbürgermeister Fritz Schramma für eine erneute Kandidatur um dieses Amt erklären. Innerhalb der Ratswahlkreise beispielsweise für Bezirksvertretungen müssten zudem einige neue Kandidaten gefunden werden, da jetzige Posten abgegeben werden würden. „In den nächsten Monaten gibt es fünf bis sechs Termine, bei denen unsere Mitglieder Entscheidungen dazu treffen müssen“, sagte Holstein. Überhaupt will die Kölner CDU ihre mitgliederstärkste Partei werden: Derzeit zählt sie 5693 Mitglieder, die Hälfte davon ist mindestens 60 Jahre alt.

Kinderbetreuung als wichtiges Wahlkampfthema
Themen wie die Besserung der Betreuungssituation von unter Dreijährigen oder eine Nutzung des Deutzer Hafens ähnlich der des Rheinauhafens würden sicherlich eine wichtige Rolle beim kommenden Kommunalwahlkampf spielen. Zum, geplanten Moscheebau in Ehrenfeld werde es demnächst ein Gespräch mit der Ditib als Bauträger geben. Auf ihrem Parteitag im vorigem Jahr hatte die Kölner CDU zwar den Bau befürwortet, aber an Bedingungen geknüpft. „Diese sehen wir zur Zeit noch nicht erfüllt“, so Hollstein. Im August und September soll dann ein CDU-Kandidat für den Bezirk Mittelrhein gefunden werden, der ins Europaparlament einziehen soll. Unter den fünf Kandidaten sind etwa die Vorsitzende der Kölner Frauenunion, Gisela Manderla und Rolf Bietmann.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung