Internetfirmen, die in China arbeiten, müssten sich auch den chinesischen Gesetzen und Zensurvorschriften beugen, teilte Peking heute mit. In der Botschaft nannte die Regierung den Konzern allerdings nicht direkt. In einem weiteren Bericht der staatlichen Tageszeitung "China Daily" war von einer angeblichen Strategie Googles die Rede, "Druck auf die chinesische Regierung auszuüben". Hintergrund sei der Einfluss von Internetmedien auf die Gesellschaft. So sehe die Regierung in Inhalten ausländischer Medien die Gefahr einer Ausbreitung von Online-Pornografie, Betrug, Cyber-Attacken und "Aufständen" und "Falschinformationen". "Unser Land steht an einem entscheidenden Punkt der Umwälzung und Entwicklung", erklärte Regierungssprecher Wang Chen. Internetmedien müssten dabei "stets einen positiven und fortschrittlichen Beitrag zur öffentlichen Meinung leisten". Der Internetkonzern hatte vor wenigen Tagen angekündigt, sich der Zensur durch die chinesische Regierung nicht länger zu beugen und gleichzeitig mit einem Rückzug aus dem Land gedroht. Anlass waren neben der anhaltenden Kontrolle der Suchmaschine durch den chinesischen Staat auch Hackerangriffe auf Google-Mail-Konten und Rechner des Konzerns, die offenbar von China ausgegangen waren.

[dts]