Köln | Die Corona-Zahlen in Köln steigen weiter und auch die Zahl der Toten, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in Köln starben. Zudem wird die einrichtungsbezogene Impfpflicht wieder diskutiert.

Die Corona-Lage in Köln am 19. Oktober

12.400 Kölner:innen könnten nach einer Schätzung des Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) derzeit an Covid-19 erkrankt sein. Diese Zahl dürfte aber mit einer deutlichen Dunkelziffer zu versehen sein. Die 7-Tage-Inzidenz stiegt um 12,9 Punkte im Zeitraum 13. bis 19. Oktober auf 598,5. Insgesamt mit Nachmeldungen gibt es 1.403 Neuinfektionen am 19. Oktober, so die Behörden. 787 wurden für den gestrigen Mittwoch gemeldet. Ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung ist in Köln zu beklagen. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten in Köln auf 1.119 seit Ausbruch der Pandemie.

Die Zahl der Patient:innen die aufgrund einer Covid-19-Erkrankung intensivmedizinisch behandelt werden müssen sank in Köln um eins auf 32. 11 von ihnen müssen invasiv beatmet werden. Hier gab es keine Veränderungen, so das Divi-Intensivregister.

RKI meldet 116.806 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz sinkt auf 661,3

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 116.806 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 19,6 Prozent oder 28.407 Fälle weniger als am Donnerstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 670,5 auf heute 661,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.671.800 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 229.400 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 223 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.005 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 144 Todesfällen pro Tag (Vortag: 137).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 152.100. Insgesamt wurden bislang 35,01 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsrate steigt auf 12,85

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist erneut leicht gestiegen. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 12,85 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Mittwoch ursprünglich: 12,61, Donnerstag letzter Woche ursprünglich 12,23). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten weiterhin im Saarland (25,45). Dahinter folgen Thüringen (19,77), Mecklenburg-Vorpommern (19,61), Brandenburg (19,58), Sachsen (17,39), Sachsen-Anhalt (17,19), Bayern (17,19), Schleswig-Holstein (14,17), Hessen (12,20), Rheinland-Pfalz (11,64), Nordrhein-Westfalen (11,34), Baden-Württemberg (10,62), Berlin (8,21), Niedersachsen (6,78), Hamburg (6,36) und Bremen (5,77). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 5,08, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,88, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 2,85, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 4,97, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 20,33 und bei den Über-80-Jährigen bei 77,59 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Mehrere Länder fordern Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht

Sachsen, Bayern und Thüringen haben den Bund aufgefordert, die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht nicht zu verlängern. Die drei Länder dringen darauf, die Regelung zum 1. Januar 2023 auslaufen zu lassen. In einem gemeinsamen Brief auf Initiative Sachsens wandten sich dazu Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD), Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

„Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist unter dem Einfluss der Delta-Variante mit hohen Erkrankungs-und Todeszahlen sowie schweren Verläufen und einer enormen Auslastung der Behandlungskapazitäten beschlossen worden“, sagte Köpping. Heute hätten sich mit der Omikron-Variante die Voraussetzungen geändert. „Gerade mit Blick auf die Versorgungssicherheit, aber auch auf den enormen Verwaltungsaufwand für die Einrichtungen und Gesundheitsämter lehne ich eine Verlängerung über Ende 2022 ab“, so die SPD-Politiker.

Holetschek ergänzte, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht „mehr Schaden als Nutzen“ bringe. Man brauche jede verfügbare Arbeitskraft in Medizin, Pflege und Eingliederungshilfe. „Wir können es uns nicht erlauben, mit einer mittlerweile völlig überholten Maßnahme diesen Bereich weiter zu strapazieren, indem wir dringend benötigtes Fachpersonal aber auch Auszubildende in andere Berufe oder ins benachbarte Ausland verdrängen.“

Werner sagte unterdessen, dass es wichtig sei, in der Frage schnellstmöglich zu einem „guten Ergebnis“ für die Beschäftigten zu kommen. „Anstatt an dem Konstrukt der einrichtungsbezogenen Impfpflicht festzuhalten, sollten wir dazu übergehen, Anreize für Auffrischungsimpfungen mit angepassten Impfstoffen für Alle zu schaffen.“