Pflegende Angehörige von Demenzkranken sollen leichter Unterstützung vor Ort bekommen. Das ist das Ziel einer Kooperationsvereinbarung des Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln sowie der Pflegekassen AOK Rheinland/Hamburg, pronova BKK, GBK Köln, Barmer GEK und Techniker Krankenkasse. Als ersten Schritt hat die Stadt die Pflegeberater über alle städtischen Hilfen informiert. Im Herbst ist der umgekehrte Schritt geplant: Die Pflegekassen informieren über die Neuerungen bei der Pflegeberatung. Die geschlossene Kooperationsvereinbarung ist derzeit exklusiv auf die genannten Kassen beschränkt, aber offen für den Beitritt weiterer Pflegekassen. Im Jahr 2007 lebten in Köln 22.134 Pflegebedürftige. Davon wohnten 6.959 Menschen in einem Pflegeheim; die übrigen 15.175 lebten überwiegend in ihrer eigenen Wohnung dank Unterstützung der Familie und/oder eines Pflegedienstes.

Finanzielle und personelle Hilfen für pflegende Angehörige
Die Erfahrung zeige, dass mögliche finanzielle oder personelle Unterstützung zu wenig bekannt ist, die pflegende Angehörige von Demenzkranken bekommen können. Deswegen weisen Stadt und die beteiligten Pflegekassen darauf noch einmal hin: Vor allem zur Entlastung von pflegenden Angehörigen hat der Gesetzgeber bereits vor zwei Jahren neben der Aufstockung des Pflegegeldes zahlreiche Pflegeleistungen erweitert oder sogar neu zur Verfügung gestellt. Dazu gehört vor allem die Möglichkeit, 100 Euro bzw. 200 Euro monatlich als zusätzliche Betreuungsleistung in Anspruch zu nehmen – und zwar unabhängig von einer zuerkannten Pflegestufe. Auch die erweiterten Möglichkeiten der sogenannten Verhinderungspflege könnten zu einer großen Entlastung beitragen. Ist beispielsweise die Pflegekraft für eine gewisse Zeit wegen Urlaub oder Krankheit verhindert und muss ersetzt werden, so kommen die Pflegekassen unter bestimmten Voraussetzungen für die Kosten einer Verhinderungspflegekraft auf. Es kann in diesem Fall auch die Unterbringung in einer zugelassenen Einrichtung der stationären Kurzzeitpflege für bis zu vier Wochen pro Jahr beansprucht werden.

Telefonische, aber auch persönliche Beratung bieten alle Pflegekassen, außerdem das zentrale städtische Beratungstelefon (0221) 221-27400, das auch per E-Mail an beratungstelefon@stadt-koeln.de erreichbar ist, sowie die Seniorenberater in allen neun Stadtbezirken.

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