Eine Erfindung, die die Welt veränderte
Der Kölner Kaufmann Nikolaus August Otto hat die Welt verändert. Der Sohn eines Bauern wurde 1832 im Taunus geboren. Seinen Lebensunterhalt verdiente Otto als Kaufmann, seine Leidenschaft galt jedoch Erfindungen. Mit gut 30 Jahren entwickelte er dann eine Idee, die nicht nur sein eigenes Leben grundlegend änderte: den Ottomotor, dessen Prinzip noch heute allen Verbrennungsmotoren zugrunde liegt. Zusammen mit dem Ingenieur Eugen Lange gründete Otto schließlich im Jahre 1864 die erste Motorenwerkstatt der Welt in Köln, die heutige Deutz AG. Hier produzierte er den ersten in Serie produzierten Viertaktmotor (1878).

Der ist noch heute betriebsfähig und in der historischen Sammlung der Deutz AG zu bewundern. Die geht auf das Jahr 1875 zurück und zählt heute zu den bedeutendsten Motorensammlungen in Deutschland. Bereits 1925 wurden die Exponate der Öffentlichkeit in einem Werksmuseum im heutigen Koelnmesse-Turm zugänglich gemacht. Nachdem dieser von der Deutz AG verkauft wurde, lagerten die Exponate 15 Jahre lang im Rheinauhafen, da kein passender Ort für eine Ausstellung gefunden wurde. Seit 2007 werden sie nun als Ausstellung im Technikum der Deutz AG präsentiert. Dort werden die 60 wichtigsten Motoren ausgestellt. Insgesamt umfasst die Sammlung 150 Motoren aus dem Hause Otto.

Förderverein zum Erhalt der Motoren
Vergangene Woche nun gründete die Deutz gemeinsam mit dem Kölnischen Stadtmuseum einen Förderverein zu Erhalt und Pflege der der historischen Sammlung. Ziel ist es vor allem die Motorenausstellung einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Denn „die großartige Erfindung Ottos ist aus den Köpfen der Kölner verschwunden“, erklärte heute Michael Euler-Schmidt, Direktor des Stadtmuseum und zweiter Vorsitzender des Fördervereins. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. So will der Förderverein „Freunde der Motorensammlung Deutz e.V.“ beispielsweise Besucherprogramme realisieren und die Neugestaltung der Schau finanzieren. Vorerst müssen sch Besucher allerdings weiterhin für einen Rundgang durch die Motorenausstellung anmelden. Denn geregelte Öffnungszeiten des Technikums gibt es derzeit noch nicht.

Helmut Müller, Leiter Unternehmensgeschichte Deutz AG und erster Vorsitzender des Fördervereins, rechnet damit, rund 10.000 Euro im Jahr zur Verwirklichung seiner Pläne zu benötigen. Von dem Geld sollen Forschungsprojekte, die Restaurierung und Erhaltung der Motoren und Personal für das Technikum bezahlt werden. Gesucht werden nun Paten für den Förderverein, die für einen Beitritt werben. Wunschkandidaten wären hier für Müller und Euler-Schmidt etwa Tommy Engel und Wolfgang Niedecken, da beide gerne Motorrad fahren. Der Jahresbeitrag für eine Mitgliedschaft kostet 25 Euro.

Mehr Motoren für das Kölnische Stadtmuseum
Das Kölnische Stadtmuseum wird ab dem kommenden Jahr im eigenen Haus auf die Ausstellung aufmerksam machen. Dazu soll neben dem ausgestellten Ottomotor ein Monitor angebracht werden, der in einem kurzen Film das Technikum der Deutz AG vorstellt. In den kommenden Jahren plant das Stadtmuseum in der eigenen Ausstellung auf weitere Sammlungen und Institutionen in Köln hinzuweisen. So sollen Besucher des Stadtmuseum direkt vor Ort erfahren, wo sie sich weiter informieren können. Doch auch das Kölnische Stadtmuseum wird durch die Kooperation profitieren. Denn abgemacht ist, dass das Museum bei einer Neukonzeption der eigenen Ausstellung rund sieben Motoren aus der Sammlung der Deutz AG erhält. Die sollen dann im Kölnischen Stadtmuseum ausgestellt werden.

Infobox
Technikum der Deutz AG
Ottostr. 1
51149 Köln Porz-Eil
Tel.:0221-822-0
E-Mail: info@deutz.com

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
[Foto: Deutz AG]