Das Foto zeigt das Gebäude des "WDR"

Köln | aktualisiert | Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und dem „WDR“ gehen in die achte Verhandlungsrunde. Um Druck auf den „WDR“ auszuüben rufen die Gewerkschaften zum zweitägigen Warnstreik auf. Es geht um faire Bezahlung. Mittlerweile liegt report-K ein Statement des „WDR“ vor, dass am Ende des Artikels zu finden ist.

Alle festangestellten und arbeitnehmerähnlichen Journalist:innen sowie die Volontär:innen des „WDR“ sind aufgerufen sich an den Streikmaßnahmen zu beteiligen. Los gehen soll es in der heutigen Nacht ab 2 Uhr und dauern sollen die Warnstreiks bis Donnerstag 2 Uhr. Auch die Mitarbeitenden in den technischen Berufen wie Kameraleute und Cutter sind aufgerufen sich zu beteiligen.

„Seit der letzten Verhandlungsrunde haben wir die Zahlen, die der WDR für den neuen Honorarrahmen vorgelegt hat, intensiv geprüft“, sagt DJV-NRW-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Wenn sich an dem vorliegenden Vorschlag nichts ändert, wird es bei zahlreichen Honoraren enorme Verschlechterungen geben. Für einzelne Positionen sind Einkommensverluste bis zu 30 Prozent zu befürchten. Das ist mit uns nicht zu machen! Grade die Freien brauchen mehr Schutz und Sicherheit – ein fairer und verlässlicher Honorarrahmen ist für sie existenziell wichtig! Das werden die Kolleg:innen mit ihrem 48-stündigen Streik noch einmal ganz deutlich machen.“

Auch Verdi ruft zum Streik beim „Westdeutschen Rundfunk“ (WDR), der „WDR mediagroup“ und dem Beitragsservice auf.  Sergio Perder, Gewerkschaft ver.di: „Das Angebot der Arbeitgeberseite ist angesichts des immensen Kaufkraftverlusts der vorangegangen Inflationsjahre ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Während sich der Verbraucherindex zwischen Mai 2021 und März 2024 um über 15 Prozent erhöht hat, sind die Gehälter im selben Zeitraum lediglich um 2,8 Prozent gestiegen.“

Das sind die Forderungen von Verdi:

ver.di stellt folgende Forderungen mit einer Laufzeit von 12 Monaten:

  • Für freie Mitarbeitende: Eine Erhöhung der Effektivhonorare um 10,5 Prozent, bei zeitbezogenen Schichten jedoch mindestens 100 Euro mehr pro Schicht.
  • Für Angestellte: Eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens jedoch um 500 Euro pro Monat.
  • Für Auszubildende: Eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um mindestens 250 Euro pro Monat.

Das sagt der „WDR“

Der „WDR“ äußerte sich gegenüber report-K: „Der ‚WDR‘ will seinen festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin gute Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsplätze und eine wettbewerbsfähige Bezahlung bieten. Gleichzeitig muss der ‚WDR‘ wirtschaftlich verantwortungsvoll handeln und kann nur das Geld ausgeben, das sicher zur Verfügung steht. Den unrealistischen Gewerkschaftsforderungen von mehr als zehn Prozent plus für Gehälter und Honorare steht seit Mitte April dieses ‚WDR‘-Angebot gegenüber: Der ‚WDR‘ bietet rückwirkend zum Januar 2024 eine Steigerung von 2,25 Prozent bei den Gehältern an. Mit diesem Angebot schöpft der ‚WDR‘ aktuell seinen finanziellen Rahmen im Personalbereich aus. Wenn der Rundfunkbeitrag wie von der KEF vorgeschlagen steigt, werden die zusätzlichen Mittel Anfang 2025 umgehend für eine Steigerung um weitere 2,46 Prozent von Gehältern und Honoraren genutzt. Teil der Verhandlungen mit den Gewerkschaften ist ein neuer Honorarrahmen für freie Kolleginnen und Kollegen, da der bisherige veraltet ist. Wenn der ‚WDR‘ in der crossmedialen Arbeitsrealität fair, angemessen und vergleichbar honorieren will, geht das nur mit einem zeitgemäßen Honorarrahmen. Hinzu kommt, dass die Gewerkschaften den Tarifvertrag und damit auch den Honorarahmen zum Jahresende 2023 gekündigt haben – weshalb ohnehin über einen neuen Honorarrahmen verhandelt werden muss.“


Streikkundgebungen DJV:

Dienstag, 7. Mai 2024 um 10 Uhr vor dem 1Live-Haus und am Mittwoch um 13 Uhr gegenüber der Rechtsschule.

Aktionen von Verdi vor Ort:

7. Mai 2024

·    10:00 Uhr Köln – Hauptkundgebung – Mörsergasse, hinter dem Vierscheibenhaus, 50667 Köln

·    08:30 Uhr Aachen – vor dem WDR-Landesstudio (Karmeliterstraße 1-3, 52064 Aachen)

·    09:00 Uhr Bielefeld – vor dem WDR-Landesstudio (Lortzingstraße 4, 33604 Bielefeld)

·    10:00 Uhr Dortmund – vor dem WDR-Landesstudio (Mommsenweg 5, 44225 Dortmund)

·    08:30 Uhr Essen – vor dem WDR-Landesstudio (III. Hagen 31, 45127 Essen)

8. Mai 2024

·    13:00 Uhr Köln – Hauptkundgebung – vor dem MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln (An der Rechtschule 7, 50667 Köln)


Hinweis der Redaktion: Heute, 7. Mai 2024 ist der Artikel um 14.45 Uhr um ein Statement des „WDR“ ergänzt worden.