Düsseldorf/Essen | Die Energiekonzerne E.on und RWE trennen sich von Gasunternehmen in Osteuropa und bessern damit ihre Kassen auf. Deutschlands größter Energieversorger E.on folgte mit dem Verkauf seiner Gasaktivitäten in Ungarn an die Staatsfirma MVM dabei auch dem Willen der rechtsnationalen Budapester Regierung, die mehr Kontrolle über den Energiesektor des Landes haben will. E.on bekommt für das Geschäft nach Angaben des Düsseldorfer Konzerns vom Donnerstag 870 Millionen Euro. Der Verkauf soll nach Zustimmung der Behörden in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.

Ungarns Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orban hatte schon im vergangenen Jahr angekündigt, die Gastöchter von E.on kaufen zu wollen. Ende des Jahres war eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet worden.

Die Essener RWE verkauft den tschechischen Gaspipelinebetreiber Net4Gas für rund 1,6 Milliarden Euro an ein Konsortium aus dem Versicherungskonzern Allianz und dem kanadischen Investor Borealis Infrastructure. Auch RWE will den Verkauf in der zweiten Jahreshälfte abschließen.

Für RWE ist das Geschäft Teil der Strategie, durch Verkäufe die Schuldenlast zu mindern. „Der Verkauf von Net4Gas ist ein weiterer Meilenstein unseres Desinvestitionsprogramms, mit welchem wir unsere Kapitalbasis und den finanziellen Handlungsspielraum stärken“, erklärte RWE-Chef Peter Terium.

Nach Angaben von RWE hält Net4Gas die exklusive Lizenz für den Betrieb des mehr als 3.600 km langen Ferngasleitungsnetzes in der Tschechischen Republik und ist sowohl für den nationalen Gastransport als auch den internationalen Gastransit verantwortlich.

Autor: dapd