Symbolfoto Post

Düsseldorf |/ Berlin | red, dts | aktualisiert | Die Vereinte Dienstleitungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten in allen Brief- und Paketzentren für gestern Abend, den 19. Januar, heute und morgen, den 21. Januar, zum Streik aufgerufen. Somit sind auch Kölner Brief- und Paketzentren betroffen.

Die Arbeitgeber waren auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 18. und 19. Januar in Köln nicht bereit, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen, sagte Thomas Großstück, ver.di-Landesfachbereichsleiter Postdienste in NRW. So sei die Geduld der Kolleg:innen am Ende. Denn: „Sie erwarten jetzt eine deutliche, der galoppierenden Inflation und dem sprudelnden Konzerngewinn angemessene Tariferhöhung“, so Großstück weiter.

Verdi fordert eine lineare Erhöhung der Einkommen um 15 Prozent. Weiter setzen sie sich für eine Erhöhung der Vergütung der Auszubildenden und dual Studierenden um 200 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein.

Am Freitag hatte Verdi in NRW zusätzlich zu den aktuell bestreikten Brief- und Paketzentren, die Beschäftigten im Bereich der Brief- und Paketzustellung zu einem befristeten Streik bis einschließlich Samstag, den 21.01.2023, aufgerufen. „Die große Beteiligung an den Streiks gestern und heute zeigt, dass unsere Mitglieder ein verhandelbares Angebot von der Arbeitgeberseite in der nächsten Verhandlungsrunde erwarten. Mehr als 1000 Streikende in den Brief- und Paketzentren in NRW unterstützen diese Forderung“, so Großstück.

Bei der Deutschen Post AG sind 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 EUR brutto.

Verdi weitet Streiks bei der Deutschen Post auf Samstag aus

Verdi hat die Beschäftigten in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung auch für Samstag zum bundesweiten Streik aufgerufen. Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post versucht Verdi mit ihren seit Donnerstagabend stattfindenden Streiks den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Bislang beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft am Donnerstag und Freitag über 15.000 Beschäftigte an den Streiks.

Dazu aufgerufen waren in allen Bundesländern die Brief- und Paketzentren sowie am Freitag punktuell auch die Paket- und Briefzustellung. „Die Streiks sind ein deutliches Zeichen unserer Mitglieder in Richtung Arbeitgeber“, sagte Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin mit der Deutschen Post. Die Arbeitgeber hätten in dieser Woche in der zweiten Tarifverhandlungsrunde deutlich gemacht, dass sie nicht bereit und auch gar nicht in der Lage seien, die Reallohnverluste der Beschäftigten auszugleichen.

„Das ist eine Provokation, auf die Beschäftigten nun eine klare Antwort geben und ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck verleihen.“ Bei der Deutschen Post sind laut Verdi fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto.

Diese Tarifbeschäftigten seien im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssten. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug zwei Prozent. Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten.

Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Die Fortsetzung der Tarifverhandlungen ist für 8./9. Februar geplant.

rs