Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, soll neben dem radikalen Umbau der Briefsparte unter Einbindung der Billigtochter First Mail auch durch den Verkauf von 350 Post-Filialen gespart werden. Die ehemalige Konzerntochter Postbank habe bereits an 277 Filialen Interesse gezeigt und wollte auch Mitarbeiter übernehmen. Auch bei der Pünktlichkeit sei Sparpotential vorhanden, so Postvorstand Jürgen Gerdes auf dem Treffen der Führungskräfte. Der ehemalige Monopolist stellt derzeit 95 Prozent der Briefe innerhalb eines Tages zu, ist aber gesetzlich nur zu einer Quote von 80 Prozent verpflichtet. Bei einer tieferen Quote ließen sich weitere Kosten reduzieren, ebenso wie durch eine Änderung des Postgesetzes von der Sechs-Tage-Zustellung zur Fünf-Tage-Woche. Eine solche Änderung wird schon seit längerem von der Deutsche Post forciert, konnte bisher aber noch nicht durchgesetzt werden. Ob auch am Personal gespart werden soll, ist unsicher. Möglich wäre allerdings eine vermehrte Auslagerung an die Niedriglohn-Tochter First Mail, bei der der Stundenlohn im Schnitt um 4,20 niedriger liegt.

[dts]