Bis 2011 wird es nach einer Forsa-Studie 19 Prozent weniger Hauptschulabgänger und 13 Prozent weniger Jugendliche mit einem Fachhochschulreife-Abschluss geben. Bei einer Befragung unter Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren bemängeln 92 Prozent von ihnen die schlechte Bezahlung im Handwerk. Dies ist laut Studie der Hauptgrund, warum so wenige Jugendliche ins Handwerk wechseln. „Dabei bezieht das Handwerk seinen Nachwuchs zu 55 Prozent aus den Hauptschulabgängern“, erklärt Fred Balsam, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln. „Das Handwerk hält sich kaum noch an die Tarifverträge und zieht sich immer mehr von diesen Verträgen zurück. Die Folge sei, dass die Bezahlung nicht mehr gesichert sei.

 Hinzu kommen seiner Meinung nach zu hohe Vorgaben der Autohersteller auf die Händler. „Die Hersteller erpressen mit ihren Forderungen zunehmend die Autobetriebe“, erklärt der Vizepräsident der Handwerkskammer. Durch den zunehmenden Druck der Hersteller sei die Rendite der Händler im Laufe der Jahre von drei auf 0,4 Prozent gesunken. Mit weniger Lohn, längeren Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich und dem Ausstieg aus Tarifverträgen würden die Betriebe versuchen, ihre Verluste zu minimieren. Für Fred Balsam steht jedenfalls fest: „Schuld an der schlechten Bezahlung sind die Hersteller. Durch dieses Lohndumping bekommt das Handwerk ein schlechtes Image.“ Daraus resultiere ein zunehmender Fachkräftemangel. „Durch so eine Politik geht die Qualität der Arbeit kaputt“, meint Fred Balsam.

Um solch eine Entwicklung aufzuhalten, fordert der DGB von den Händlern unter anderem faire Bedingungen für die Händler sowie  Mindestlöhne, damit  die Qualität der Arbeit gehalten werden könne.


Johannes Braun für report-k.de/ Kölns Internetzeitung

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