DGB-Region Köln fordert den Erhalt von Nokia in Bochum

Der Vorstand der DGB-Region Köln-Leverkusen-Erft-Berg fordert den Erhalt des Nokia-Standortes in Bochum und hat hierzu gestern folgende Resolution verabschiedet: "DGB-Region Köln fordert den Erhalt von Nokia in Bochum – Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen.

An den Betriebsrat von Nokia Bochum, die IG Metall Verwaltungsstelle Bochum, die DGB-Region Ruhr Mark

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit Entsetzen und Empörung haben der DGB und seine Gewerkschaften in Köln von der beabsichtigten Schließung Eures Standortes und der damit drohenden Vernichtung von über 2.300 Arbeitsplätzen bei Nokia und mehr als 4.000 Arbeitsplätzen bei den Zulieferern erfahren. Ein wettbewerbsfähiger Standort mit hochwertiger Produktion wird mit einem Federstrich von der Landkarte getilgt, nur weil das Nokia Management sich in Rumänien noch höhere Profite verspricht. Ohne jedes Verantwortungsgefühl für die Betroffenen, die in die Arbeitslosigkeit entlassen werden und ohne jede Verpflichtung gegenüber der Kommune, dem Land und dem Bund, die mit Millionen die Ansiedlung finanziert haben und nun wieder Millionen in die Hand nehmen müssen, um die Folgen des Strukturbruches zu heilen, hat das Nokia Management nur ein Ziel: den Profit ins unermessliche zu steigern.

Der europäischen Einigung, der Erweiterung Europas um die Staaten Mittel- Ost- und Südeuropas leistet Nokia einen Bärendienst. Denn was sollen die Betroffenen, ihre Angehörigen, was sollen die Bürgerinnen und Bürger unsers Landes von einem Europa halten, das sich als Hort demokratischer Kultur und sozialer Stabilität preisen lässt, aber Tür und Tor dafür öffnet, dass Konzerne Arbeitsplätze vernichten und Standorte mit dem Finger auf der Landkarte verschieben können, weil Europa dafür die Rahmenbedingungen bietet.

Auch wenn die EU-Kommission bestreitet, dass die Verlagerung der Produktion subventioniert wurde, so trägt sie doch die Verantwortung dafür, dass es nach wie vor ein deutliches Steuergefälle, keine einheitlichen sozialen Mindeststandards und keine beschäftigungswirksamen Auflagen für EU-Fördergelder gibt.

Der DGB der Region Köln – Leverkusen – Erft – Berg ist solidarisch mit der Belegschaft und dem Betriebsrat von Nokia. Wir unterstützen Euren Protest gegen die Schließung. Wir erwarten von der Landesregierung und der Bundesregierung, dass sie Nokia massiv unter Druck setzt und mit allen Beteiligten Lösungen findet, um den Standort zu erhalten. 

 Köln den 21. Januar 2008

Der Vorstand der DGB-Region Köln – Leverkusen – Erft – Berg"

[nh für report-K.de/ Kölns Internetzeitung, Quelle DGB]