Uellenberg-van-Dawen und seine Mitstreiter erhoffen sich eine Teilnehmerzahl im hohen vierstelligen Bereich. Adressat der DGB-Forderungen ist in erster Linie die Stadt Köln, fasst Uellenberg-van-Dawen die hinter der Umfrage liegende Absicht zusammen. Die erste Umfrage in der Region Köln läuft ab sofort und soll bis zum 4. November 2007 abgeschlossen werden. Die Ergebnisse der nicht-repräsentativen Studie („repräsentativ ist zu teuer“) sollen nach der Auswertung auf dem für den 10. November 2007 geplanten Kongress „Bildung und Integration“ erstmals präsentiert werden.

Verknüpfung von Umfrage und politischen Forderungen
Mit ihrem Fragenkatalog wollen die Initiatoren nach rund einjähriger Diskussion und der Erstellung eines Positionspapiers überprüfen, ob die Forderungen an die Kölner Stadtpolitik tatsächlich von den Betroffenen geteilt werden. „Die ganze Veranstaltung ist nicht ohne Risiko“, räumt der Kölner DGB-Vorsitzende ein. Nur auf den ersten Blick umfasst der Fragenkatalog landespolitische Themen. Zwar ist der Landesgesetzgeber in vielen Bildungsfragen maßgeblicher Entscheider, die meisten abgefragten Punkte beinhalten aber einen konkreten kommunalen Bezug. So hängt die Frage nach der Einstellung zum dreigliedrigen Schulsystem mit der Bereitschaft zusammen, auf kommunaler Ebene „integrative“ Schulformen anzubieten. Auch beim Ganztagsangebot oder der Frage nach einer Ausbildungsplatzumlage ist die Kommune gefragt, argumentiert die Kölner DGB-Spitze.

DGB unterstützt Forderungen nach einer integrativen Schule
Insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Anteils von Kindern aus Familien mit Zuwanderungshintergrund spricht sich der DGB für eine Ausweitung integrativer Schulformen aus. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine „Sprachförderung ohne Brüche“, wie es die Geschäftsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hildegard Merten fordert. Aus eigener Erfahrung weiß die Expertin, dass die vielen Netzwerke, Initiativen und Einzelprojekte wenig oder überhaupt nicht miteinander vernetzt sind. Die dadurch entstehenden Reibungsverluste erschweren nachhaltiges Arbeiten. Hinzu kommt, dass die gängige Praxis der projektbezogenen Finanzierung nach Ablauf der Förderzeiten häufig genug dazu führen, dass gute Ansätze eben nicht weiterverfolgt werden können. „Überall sind Lücken und Brüche, die Stadt muss Formen finden, wie sie die verschiedenen Ansätze sinnvoll zusammenführt“, so Merten. Dieser Kritik schließt sich auch Mechtild Degen-Sieg, Mitglied im DGB-Vorstand Rheinland für die GEW, an. „Viele Projektinitiatoren wissen teilweise nicht voneinander. Wir brauchen hier eine bessere und effizientere Vernetzung“, so Degen-Sieg.

Die Online-Umfrage finden Sie im Internet unter: http://www.dgb-region-koeln.de
Report-k.de, Kölns Internetzeitung, unterstützt die Online-Befragung des DGB Rheinland. Mit diesem Link kommen Sie direkt zur Umfrage >>> Direkt zur Umfrage.

Ralph Kruppa [koeln-nachrichten.de] für report-k.de / Kölns Internetzeitung