Köln | Die Luftmessstation am Clevischen Ring spuckt regelmäßig eine Überschreitung der Grenzwerte für Stickstoffdioxide und Feinstaub aus. Grund dafür ist das hohe Verkehrsaufkommen am Clevischen Ring. Eine Buslinie im Zehn-Minuten-Takt, auf eigener Busspur, würde den Wegfall einer Spur für das Auto auffangen. Das sei nun das Ergebnis einer Anfrage der Fraktion die Linke im Rat der Stadt Köln.

Die Linke Köln fragt nach

Michael Weisenstein, Mitglied des Verkehrsausschusses und Fraktionsgeschäftsführer: „Gegen Stickoxide am Clevischen Ring und anderswo brauchen wir einen Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel. Nur so kann man Fahrverbote für diejenigen vermeiden, die auf ihr Auto wirklich angewiesen sind.“

Die Verwaltung habe für ihre Beantwortung der Anfrage der Fraktion die Linke verschiedene Szenarien durchrechnen lassen: In Spitzenzeiten werde der Clevische Ring von 1.280 Kfz/Stunde befahren. Im Schnitt seien dann die Autos mit 1,2 Personen besetzt. Steige hiervon die Hälfte auf den Bus um, dann ließe sich der zusätzliche Beförderungsbedarf bereits mit einer Buslinie im 10-Minuten-Takt erfüllen, so die Linke. Michael Weisenstein hierzu: „Der Pkw ist unglaublich ineffizient. Ein Bus, der alle zehn Minuten fährt, befördert ebenso viele Personen, wie alle Autos, die auf einer Spur dicht an dicht fahren. Solch eine Verschwendung von Verkehrsfläche können wir uns nicht mehr leisten. Wir brauchen eine Kölner Verkehrswende hin zu ÖPNV und Fahrrad. Mit eigenen Busspuren kommen Busse schnell voran. So wird ÖPNV attraktiv und dann steigen die Menschen auch um.“

Die Linke Fraktion sei sich sicher: Schnellbuslinien auf eigenen Busspuren könnten auch auf anderen Strecken eine Alternative zum Auto bieten, so zum Beispiel entlang der Inneren Kanalstraße von der Universität über Ehrenfeld und Nippes mit Weiterführung über die Zoobrücke bis zum Deutzer Bahnhof. Diese Strecke wäre zudem eine Alternative zu Innenstadtlinien und könnte sie, gerade zu Stoßzeiten, entlasten.

Autor: ib
Foto: Immer wieder kommt es am Clevischen Ring in Köln-Mülheim zu Demonstrationen aufgrund der Überschreitung von Grenzwerten für Stickstoffdioxide und Feinstaub. Wie hier auf dem Foto zu sehen im September 2016.