Königshaus sagte gegenüber dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe), dass der Bundeswehr in Afghanistan das erforderliche Gerät zum eigenen Schutz nicht zur Verfügung stehe. "Die Bundeswehr müsste einige der Leopard-2-Kampfpanzer nach Kundus schaffen", forderte der FDP-Politiker mit Blick auf das Gefecht mit den Taliban, bei dem vergangenen Freitag drei deutsche Soldaten ums Leben gekommen sind. Dabei verwies der künftige Wehrbeauftragte vor allem auf den besseren Schutz des Panzers vor Minen sowie auf die "abschreckende Wirkung auf die Taliban". Weiterhin kritisierte Königshaus die generelle schlechte Ausrüstung der Bundeswehr in Afghanistan. Neben den besser geschützten Fahrzeugen fehle es auch an Kampfhubschraubern sowie moderneren Aufklärungssystemen. "Es geht in Kundus nicht darum, gemütlich über den Kurfürstendamm zu fahren, sondern Leben zu schützen", kritisierte der FDP-Politiker mit Blick auf die langsame Einführung besseren Materials.

Bundeswehr weist Forderungen nach Kampfpanzern zurück
Die Bundeswehr hat Forderungen des designierten Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus (FDP) nach Kampfpanzern für die Soldaten in Afghanistan zurückgewiesen. Ein Sprecher des Heeres sagte gegenüber "Spiegel Online", dass der Einsatz von schweren Panzern "aufgrund der geografischen Besonderheiten in Afghanistan" nicht möglich sei. Die großen Leopard-2 Kampfpanzer seien demnach von ihren Ausmaßen her nicht für Patrouillenfahrten in den engen Gassen der Dörfer im Einsatzgebiet geeignet. Zudem sei ein solcher Einsatz "eindeutig das falsche Signal an die Bevölkerung", sagte der Sprecher weiter. Dadurch würde man wie Besatzer auftreten, was jedoch nicht mit dem politischen Auftrag der Bundeswehr vereinbar sei. Königshaus sagte zuvor in einem Zeitungsinterview, dass die Bundeswehr Panzer vom Typ Leopard-2 nach Kunduz schaffen müsse, um den Soldaten mehr Sicherheit zu gewährleisten.

[dts; Foto: Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde]