Düsseldorf | aktualisiert 14:11 Uhr | Pünktlich zum Ende der parlamentarischen Sommerpause ist die Sanierung des Plenarsaals im Düsseldorfer Landtag fertig. Zur Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) werden die 237 Abgeordneten morgen in einem rundum erneuerten Sitzungssaal sitzen.

Nach neun Wochen Umbauzeit ist der Plenarsaal des Düsseldorfer Landtages wieder einsatzfähig. Zur Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) werden die 237 Abgeordneten am Mittwoch in einem rundum erneuerten Saal sitzen. Die Sanierung begann nach der parlamentarischen Sommerpause Anfang Juni und kostete rund 4,5 Millionen Euro. Erst Anfang der Woche wurden die letzten Arbeiten am Plenarsaal abgeschlossen. „Ich freue mich wirklich, dass es geklappt hat mit dem fristgerechten Umbau“, sagte Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) am Dienstag in Düsseldorf. Alle beteiligten Firmen und Mitarbeiter des Landtages hätten eine „wirkliche Meisterleistung“ vollbracht.

Zu den wichtigsten Arbeiten zählt der behindertengerechte Umbau. Rollstuhlfahrer wie die SPD-Abgeordnete Lisa Steinmann konnten bislang nicht ans Rednerpult gelangen. Über eine Rampe ist das Podest nun erreichbar und das Pult in der Höhe verstellbar. Auch die erste und letzte Abgeordnetenreihe können künftig problemlos mit Rollstühlen angesteuert werden.

Neue Stühle und Tische

Das Inventar des Plenarsaals wurde in den vergangenen Wochen komplett ausgetauscht. Für 1,5 Millionen Euro gab es handgefertigte Tische aus Kirschholz und ergonomische Stühle. Der Teppich ist ebenfalls neu. Bislang funktionierte die Raumlüftung über den Teppichboden, wodurch Staub automatisch immer wieder aufgewirbelt wurde. Das neue Belüftungssystem funktioniert über die Tische. „Der Plenarsaal ist nicht mehr so, wie er einmal war“, sagte Gödecke.

Bis zum Umbau trug der Plenarsaal die Gestalt wie seit der Einweihung im Herbst 1988. Seither gab es mehr als 5.500 Stunden Plenarsitzungen. Die Sanierung sollte eigentlich schon im vergangenen Sommer über die Bühne gehen. Da der damalige Haushalt aber für verfassungswidrig erklärt wurde und die vorgesehenen Gelder nicht fließen konnten, mussten die Arbeiten verschoben werden.

In einem nächsten Schritt soll auch die Besuchertribüne mit ihren 350 Plätzen saniert werden. Einen konkreten Zeitpunkt dafür gibt es laut Gödecke aber noch nicht. Im Plenarsaal selbst stehen vorerst keine Änderungen mehr an. Auf ein elektronisches Abstimmungssystem verzichten die Parlamentarier bislang. Und mit rund 20 Reservestühlen kann die Kapazität des Saales in Zukunft noch ein wenig ausgebaut werden.

Autor: Christian Wolf/ dapd | Foto: Partick Sinkel/ dapd
Foto: Der frisch sanierte Landtag in Düsseldorf