17:20 Uhr > Zweijähriger stirbt in Hannover nach EHEC-Infektion
Der Junge hatte sich zuvor mit dem Darmbakterium angesteckt, teilte der Landkreis mit. Im weiteren Verlauf der Krankheit litt der Zweijährige an der gefährlichen Verlaufsform des Hämolytisch-Urämischen Syndroms (HUS). Der Junge war am vergangenen Montag von einem Krankenhaus in Oldenburg nach Hannover verlegt worden. Der Vater und zwei Geschwister des Kindes seien ebenfalls an EHEC erkrankt, befänden sich aber auf dem Weg der Besserung, so der Landkreis. Damit sind seit Anfang Mai bereits 36 Menschen in Deutschland an EHEC oder HUS gestorben. Dem Robert-Koch-Institut nach seien im Hinblick auf die Infektionen mit dem Darmkeim alle Bundesländer betroffen. Etwa 75 Prozent der Infektionen seien aber im Raum Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufgetreten. Der Höchststand der Infektionen sei im Zeitraum vom 21. bis zum 31. Mai verzeichnet worden. Mittlerweile sei die Zahl der Neuerkrankungen aber rückläufig. Als Ursprung der Epidemie gelten derzeit Sprossen eines Hofs in Niedersachsen. Restlos geklärt ist die EHEC-Quelle allerdings noch nicht.

16:40 Uhr > 26 bestätigte EHEC-Fälle in Köln
In Köln gibt es derzeit 26 bestätigte EHEC-Fälle. Dies gab heute die Stadt Köln bekannt. Vier Patienten leiden dabei an dem Hämolytisch-Urämischen-Syndrom (HUS), einem schweren Verlauf der Darmerkrankung. Dazu liegen weitere sieben Verdachtsfälle vor. 16 Kölner werden derzeit im Krankenhaus behandelt, zehn werden ambulant versorgt. Betroffen sind von dem EHEC-Erreger in Köln 16 Frauen und zehn Männer. Das Alter der Erkrankten liegt zwischen 4 und 88 Jahren, außerdem ist ein knapp ein Jahr altes Kleinkind betroffen. Über das Wochende und die Pfingsttage sind damit drei bestätigte Fälle hinzugekommen.

15: 40 Uhr > Bauern – Entwarnung kam zu spät
Nach einer ersten Einschätzung des Bundesausschusses Obst und Gemüse und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) ist eine leichte Entspannung am Gemüsemarkt durch die Aufhebung der Verzehrswarnung festzustellen. Vor Pfingsten wurde die amtliche Verzehrswarnung vor Tomaten, Gurken und Blattsalaten aufgehoben – gleichwohl sei diese Entwarnung für die Versorgung der Verbraucher mit frischem und gesundem deutschen Gemüse zu Pfingsten zu spät gekommen, erklärte heute der DBV. Vordringlich für die Politik sei es jetzt, dass den betroffenen Gemüsebetrieben schnell, unbürokratisch und vollständig geholfen werde. Die Gemüsebetriebe seien unverschuldet in die größte Absatzkatastrophe seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl geraten. Der Gemüsemarkt insgesamt sei um die Hälfte eingebrochen, wobei der Absatz von Gurken, Tomaten und Blattsalaten über mehr als zwei Wochen fast vollständig zum Erliegen kam. Da die in Brüssel zur Verhandlung stehenden Entschädigungssätze viel zu gering bemessen seien, fordert der Bundesausschuss Obst und Gemüse eine deutliche Aufstockung der Mittel seitens der EU und der Bundesregierung. Die Betriebe benötigen umgehend die finanziellen Entschädigungen, um zu überleben und damit am Markt bleiben zu können. Ebenso seien Maßnahmen zur Absatzförderung für Gemüse seitens der Politik umfangreich einzuleiten.

[dts, cs]