Köln | Am gestrigen Montag, 7. August hat die fünfte Verhandlungsrunde im Tarifstreit Einzelhandel NRW stattgefunden. Wie bereits zuvor konnte kein positives Ergebnis erzielt werden.
„Es ist ein Skandal, wie die Arbeitgeber mit ihren Beschäftigten umgehen. Es wird Geld in die Hand genommen, um Beschäftigte vom Streiken abzuhalten oder Zeitprämien an diejenigen verteilt, die sich nicht an Streikmaßnahmen beteiligen. Am Verhandlungstisch werden aber weiterhin nur Reallohnverluste geboten. Dieses Zeitspiel geht zu Lasten der Beschäftigten, die dringend auf Entgelterhöhungen angewiesen sind“, erklärte die Verdi-Verhandlungsführerin, Silke Zimmer, in einem schriftlichen Statement.
Das fordert Verdi
Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro.
Das bieten die Arbeitgeber
Das Arbeitgeberangebot sieht eine Erhöhung der Entgelttabellen von 150 Euro ab August vor. Das entspricht einer Erhöhung des Stundenentgelts für ein/e Verkäufer:in im Endgehalt von 92 Cent pro Stunde. Das Mindeststundenentgelt soll 13 Euro betragen.
Darüber hinaus soll es für die Monate Mai bis August eine Einmalzahlung von 450 Euro als Inflationsausgleichsprämie geben (Teilzeitbeschäftigte anteilig, Auszubildende 150 Euro). Arbeitgeber, die bereits eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, können diese miteinander verrechnen. Für Arbeitgeber mit wirtschaftlicher Notlage soll es eine Notfallklausel geben.
Im Mai 2024 sollen die Entgelte für alle Beschäftigten um weitere 3,1 Prozent angehoben werden. Die Ausbildungsvergütungen sollen zu August um 50 Euro und in 2024 ab Mai ebenfalls um 3,1 Prozent erhöht werden.
Die Verhandlungen werden am 25. August um 11 Uhr in Recklinghausen fortgesetzt.
agr