Blick auf das Deutzer Messegelände aus der Vogelperspektive. Foto: Koelnmesse

Köln Mit einem Rekordumsatz von 416 Millionen Euro und dem höchsten Ergebnis der Unternehmensgeschichte in Höhe von 42 Millionen Euro schließt die Koelnmesse das vergangene Jahr ab und startet in ihr Jubiläumsjahr. Am 11. Mai 1924 wurde die Messe in den Rheinhallen in Deutz vom damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer mit der ersten “Frühjahrsmesse”, einer Mustermesse für Haushalts- und Eisenwaren, Textilien und Möbeln, eröffnet.

Heute genau 100 Jahre später blickt das weltweit agierende Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft. “Das Jahr 2023 war ein beeindruckendes Comeback, mit dem die Koelnmesse zu alter Strahlkraft zurückgekehrt ist”, sagt Messechef Gerald Böse. Während der Corona-Zeit war der Umsatz 2020 auf 94,3 Millionen Euro eingebrochen, 2022 konnten 240 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Die vorläufigen Geschäftszahlen bedeuten so einen Zuwachs von mehr als 70 Prozent. Das spiegelt sich auch in der Mitarbeiterzahl von durchschnittlich 1106 Beschäftigten wider, die höher liegt als in den Vor-Corona-Jahren.

Die „Frühjahrsmesse“ war 1924 die erste Veranstaltung auf dem Messegelände. Foto: Koelnmesse

Mit einem Umsatz von voraussichtlich sieben Millionen Euro konnte die Tochtergesellschaft Koelncongress, die unter anderem das Kongresszentrum der Messe und Veranstaltungsorte wie den Gürzenich, den Tanzbrunnen und die Flora betriebt, ebenfalls die eigenen Erwartungen übertreffen.

Das gute Ergebnis resultiert aus dem Wegfall der corona-bedingten Einschränkungen und dem turnusmäßig starken Messejahr 2023 mit insgesamt 67 Veranstaltungen, davon 24 Messen im Ausland. Teilgenommen haben daran knapp 38.000 ausstellende Unternehmen aus 126 Ländern sowie 1,7 Millionen Besucher aus 217 Ländern – alleine die Gamescom konnte im Vorjahr 320.000 Gäste verzeichnen. “Das vergangene Messejahr hat eindrucksvoll gezeigt: Messen bleiben unverzichtbarer Treiber für die Wirtschaft und sind als Plattform für Innovationsaustausch und wegweisende Ideen unersetzlich”, erklärt Böse.

Bei den Ausstellern lag der Anteil internationaler Unternehmen im Vorjahr bei 78 Prozent. Aber auch deutsche Aussteller kehren aktuell wieder zurück. Hier konnte im laufenden Jahr bereits ein Buchungsplus von bis zu 30 Prozent verzeichnet werden. Auch bei den Besuchern aus dem Inland gibt es mit 20 Prozent wieder einen deutlichen Zuwachs. “Nahezu alle Handelsketten aus Deutschland waren auf den aktuellen Messen vertreten und haben vor Ort substanzielle Aufträge und Ordervolumina vergeben”, freut sich der Messechef.

Noch immer hat die Koelnmesse allerdings mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. Die Verluste während dieser Zeit erreichten laut Unternehmensangaben ebenfalls Rekordhöhen, sodass man noch viele Jahre braucht, um sich von diesen Rückschlägen zu erholen. So mussten auch Teile des Investitionsprogramms Koelnmesse 3.0 bis ins Jahr 2040 verschoben werden. Festhalten wird die Messe auch in den kommenden Jahren an ihrem Effizienzprogramm “Recover25”. Ein wichtiger Schwerpunkt dabei ist es für das Unternehmen, weiter Schulden abzubauen und das Eigenkapital neu aufzubauen. Weitere Herausforderungen sind aktuell die geopolitische Instabilität durch Kriege in der Ukraine oder in Nahost sowie die stetig steigenden Kosten zum Beispiel im Hotelbereich.

Blick auf das Kongresszentrum Confex, das am 28. Juni mit einem Festakt eröffnet wird. Foto: Koelnmesse

Im laufenden Jahr, das mit einem turnusmäßig schwächeren Veranstaltungskalender ausgestattet ist, plant die Koelnmesse mit einem Umsatz von knapp 370 Millionen Euro und einem weiter positiven Ergebnis, bei insgesamt 70 Veranstaltungen, wozu Messen wie die Spoga + Gafa, die Gamescom, die Dmexco und die Orgatec gehören. Dabei fielen einige Messe im laufenden Jahr wie zum Beispiel die Internationale Möbelmesse etwas schwächer als erwartet aus. “Wichtig ist, nicht aus den Augen zu verlieren, worum es uns geht: um eine finanziell nachhaltige Messewirtschaft als Basis einer guten Zukunft”, betont Böse.

Zu den Highlights des Jubiläumsjahres zählt der Festakt am 28. Juni, bei dem in Anwesenheit von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst das große Jubiläum und die Eröffnung des neuen Kongresszentrums Confex gefeiert wird. “Mit dem Confex schließt Köln in die Liga europäischer Top-Konferenzstandorte auf”, zeigt sich Böse zuversichtlich.

Das neue Kongresszentrum in Deutz verfügt über 22 Konferenzräume und die große, multifunktionale Confexhall. Insgesamt haben im Confex bis zu 6000 Menschen bei Veranstaltungen Platz. Laut Messe ist das Konferenzzentrum für das laufende Jahr bereits weitestgehend ausgebucht. Zu den Highlights zählt hier unter anderem der Weltkongress der Messewirtschaft im November. “Wir planen, die Umsätze in unserem Kongressgeschäft in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln”, sagt der Messechef, der sich über Buchungen bereits für die Jahre 2028/29 freuen kann.