Das Symbolbild zeigt eine Verdi-Fahne.

Köln | Am 13. Juli hat die vierte Verhandlungsrunde im Tarifstreit „Einzelhandel NRW“ stattgefunden – ohne Ergebnis. Daher gehen die Tarifverhandlungen für die rund 517.000 sozialversicherungspflichtigen und 197.000 geringfügig Beschäftigten im NRW-Einzelhandel am Montag, 7. August in Düsseldorf in die fünfte Runde.

Trotz Ferienzeit sind in den letzten drei Wochen rund 9.000 Beschäftigte aus 146 Betrieben in den Streik getreten. Die Beschäftigten zeigten auf der Straße und vor den Betrieben damit deutlich, wie sie das Angebot und die bisherige Blockadehaltung der Arbeitgeber bewerten.

„Die Tarifverträge im Einzelhandel sind seit Ende April gekündigt. Trotzdem bieten die Arbeitgeber den Beschäftigten bis heute nur Reallohnverluste. Jeden Monat, der verstreicht, können sich die Kolleginnen und Kollegen weniger von ihrem Einkommen leisten. Es ist Zeit zu handeln, ein weiteres Zeitspiel der Arbeitgeber ist nicht hinnehmbar. Wir erwarten, dass die Arbeitgeber endlich ein Angebot vorlegen, das spürbare Erhöhungen für die Beschäftigten bedeutet“, so die Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel in NRW, Silke Zimmer, in einem schriftlichen Statement.

Was fordert Verdi?

Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.

Das bieten die Arbeitgeber

Das Arbeitsgeberangebot sah zuletzt eine Entgelterhöhung von 5,3 Prozent ab August vor. Für eine Verkäuferin im Endgehalt ergäbe sich somit eine Erhöhung von 92 Cent pro Stunde. Darüber hinaus sollte es für die Monate Mai bis August eine Einmalzahlung von 450 Euro als Inflationsausgleichsprämie geben (Teilzeitbeschäftigte anteilig, Auszubildende die Hälfte). Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien können damit verrechnet werden. Für Arbeitgeber mit wirtschaftlicher Notlage solle es eine Notfallklausel geben.

Im Mai 2024 sollen die Entgelte für alle Beschäftigten um weitere 3,1 Prozent angehoben werden. Die Ausbildungsvergütungen sollen dieses Jahr lediglich um 50 Euro (4,2 Prozent) und in 2024 um 3,1 Prozent erhöht werden. Darüber hinaus soll ab August ein Mindeststundenentgelt von 13 Euro und in 2024 von 13,50 Euro in Kraft treten.

Dieses Angebot lehnte Verdi mit Hinweis auf drohende Reallohnverluste ab.

agr