Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln zeigt vom 19. August bis 2. Oktober die Ausstellung „22. Internationaler Bucheinbandwettbewerb für Auszubildende“. | Foto: Stadt Köln

Köln | Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln zeigt vom 19. August bis 2. Oktober die Ausstellung 22. Internationaler Bucheinbandwettbewerb für Auszubildende“. Die Ausstellung zeigt alle Bücher, die für den 22. Bucheinbandwettbewerb für Auszubildende im Buchbindehandwerk eingereicht wurden.Teilnahmeberechtigt waren alle Auszubildenden, die in einem Ausbildungsverhältnis in der Schweiz, Deutschland und Österreich stehen.

Die Aufgabe von Buchbinder:innen ist es, das Buch in seine letztendliche äußere Form zu bringen. Das bedeutet, den Einband zu fertigen. Die Teilnehmenden bekamen im Rahmen des Wettbewerbs die Rohbogen, einen Stapel des fertig gedruckten, jeweils gleichen Buches und konnten der Kreativität freien Lauf lassen. Für diesen 22. Wettbewerb wurden die Rohbogen des Buches „Franz-Xaver Gabelsberger und die Stenografie – ein Vortrag, Autor: Horst Pinsker“ zum Binden ausgesucht. Hinsichtlich der Gestaltung, Technik und Materialwahl konnten sich die Auszubildenden frei entscheiden. Es wurde jedoch empfohlen, einfache, aber gekonnte Einbände herzustellen. Insgesamt 50 Auszubildende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz meldeten sich für den Wettbewerb 2023 an und bestellten die Rohbogen. Aus den Rohexemplaren wurden 43 Bücher gebunden und zur Jurierung eingereicht, die hier auch alle ausgestellt werden.

Kölnerinnen ausgezeichnet

Die Jury bestand aus drei ausgewiesenen Buchbindermeistern, jeweils einer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Jurierung erfolgte in zwei Durchgängen, wobei zwischen den Kategorien „1. Lehrjahr“, „2. Lehrjahr“ und „3. und 4. Lehrjahr“ unterschieden wurde. Hierbei achtete de Jury besonders auf die fachlich und technisch richtige Ausführungen vor Materialwahl und gestalterischer Idee. Bewertungskriterien waren: Vorrichten, Vorsatz, Heftung/Beschnitt / Schnittverzierung/Kapital / Buchblockbearbeitung und Form/Scharnierfunktion/Deckel, Kanten /Materialbearbeitung/Titel, Dekor, Gestaltung sowie der Gesamteindruck. Unter den Auszeichnungen befinden sich zwei Kölner Nachwuchs-Buchbinderinnen: Marta Vertechi und Anne Meder wurden in der Kategorie „2. Lehrjahr“ jeweils mit „sehr gut“ ausgezeichnet.

„Die Qualität der eingereichten Arbeiten war bemerkenswert, was das breite Mittelfeld bewies. Das Ergebnis zeigte deutlich, dass eine einfache Technik in trainierter Ausführung gleiche, wenn nicht sogar höhere Gewinnchancen hatte als eine aufwändige und überfordernde Einbandart“, heißt es in dem Schreiben der Stadt Köln.

Kunst- und Museumsbibliothek Köln möchte allgemein auf das Buchbindehandwerk aufmerksam machen

Mit der Ausstellung möchte die Kunst- und Museumsbibliothek im Allgemeinen auf das Buchbindehandwerk aufmerksam machen. Handwerkliche Buchbindereien, wie auch die in der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln, gehören seit 2021 zum anerkannten Immateriellen Kulturerbe im Bereich „traditionelle Handwerkstechniken“.

Ausgelobt wurde der internationale Lehrlings-Wettbewerb im Buchbindehandwerk vom Bund Deutscher Buchbinder e.V. (BDBI) in Zusammenarbeit mit der Stiftung zur Förderung des Bucheinbandes (SFB) und der Bundesinnung der Kunsthandwerke die Berufsgruppe der Buchbinder, Kartonagewaren- und Etuierzeuger Österreichs.

Die Ausstellung ist montags von 14 bis 21 Uhr, dienstags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

rs