Fischbestand am Aachener Weiher ist zu hoch
Obwohl der endgültige Grund für das Sterben des Enten- und Fischbestands im letzten Jahr  laut Stadt nicht zu klären ist, ist dennoch klar: Der Fischbestand des Aachener Weihers ist zu hoch und muss kontrolliert werden. Hinzu kommt, dass die Friedfische, z.B. Karpfen im Verhältnis zu Raubfischen z.B. Zandern, zu hoch ist. Diesem Missverhältnis soll durch die heutige Aktion entgegengewirkt werden. In 14 weiteren Parkgewässern soll in den nächsten Wochen die Fischpopulation und das Verhältnis von Fried- und Raubfischen kontrolliert werden.


Frank Molls des Rheinischen Fischereiverbands löst den Elektroschock am Käscher aus

Fische werden per Elektroschock betäubt
Den Fischbestand kontrollieren – Das hört sich nach einer Herausforderung an, wenn man bedenkt, dass sich Fische nicht einfach entnehmen lassen, ohne ihnen zu schaden. Mit der Methode des gleichströmigen Elektroschocks wurde eine schonende und ökonomische Form gefunden. Und so funktioniert es: Auf dem Boot befindet sich ein Generator, der den Strom erzeugt. Auf Knopfdruck werden zwei Pole, einer am Käscher, einer an einem Kabel im Wasser, aktiviert, die einen kurzen Stromschlag auslösen. "Der Elektroschock betäubt die Fische nur kurz. So können wir sie entnehmen und in einem Bottich an Land befördern", so Frank Molls vom Rheinischen Fischereiverband.


Kleine Karpfen weisen auf eine zukunftig große Population hin

Zu wenig Raubfische im Aachener Weiher
Die Ausbeute des Tages sind über 100 Karpfen, Rotaugen und Giebel. Die Fische werden an Land vermessen und ihrer Art entsprechend in unterschiedliche Behälter sortiert. Viele kleine Karpfen weisen darauf hin, dass der Nachwuchs an Friedfischen kontrolliert werden muss. Obwohl die Fischpopulation nach der Aktion im letzten Jahr zurückgegangen ist, bestätigt sich der Verdacht, dass die Population der Raubfische zu gering ist. "Wir haben nur wenige Zander und andere Raubfische aus dem Wasser entnehmen können", so Frank Molls. Um das Missverhältnis wieder ins Gleichgewicht zu bringen, werden einige der Karpfen in andere Gewässer umgesiedelt und in Zukunft Raubfische eingesiedelt. Die Giebel (eine Goldfischart) werden zum Verzehr freigegeben und so ihren Dienst für die Rettung des Aachener Weihers beitragen.

Die heutige Aktion ist nur ein Teil des Sanierungskonzept der Stadt. Am Aachener Weiher wurden bereits zwei Sprudelanlagen installiert, die den Sauerstoffgehalt des Wassers erhöhen sollen. Darüber hinaus wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, das für die Zukunft Aufschluss darüber geben soll, welche Maßnahmen die Qualität der Weiher verbessern kann. 

Henriette Hohm für report-k| Kölns Internetzeitung