Dank Petrus versank das Richtfest der Energiesparhäuser am Klettenbergpark heute nicht im Regen. Auf dem noch nicht ganz getrockneten Innenhof versammelte man sich heute, um den neuen Wohnkomplex der GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH Rhein-Erft zu begutachten. Dabei sorgte noch im Oktober 2008 der Abriss des alten Hauses für Aufregung. Denn damals fand man bei Ausschachtungsarbeiten eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Die konnte glücklicherweise ohne Explosion entsorgt werden. Heute nun lief alles reibungslos. Bei Kölsch, Frikadellen und dem ein oder anderen Schnäpschen lauschte man dem Richtspruch für die neuen Häuser. Die werben nicht nur mit ihrem regenerativen Heizsystem, sondern auch mit viel Grün und Barrierefreiheit. „Wir heizen nicht nur grün, unsere Mieter wohnen auch grün“, betont Marion Sett, Geschäftsführerin der GWG Rhein-Erft.

Wohnen am Klettenbergpark
Auf dem Grundstück am Klettenbergpark in der Geisbergstraße/ Ecke Franz-Marc-Straße errichtet die GWG drei viergeschossige Wohnhäuser mit rund 2.600 Quadratmetern Wohnfläche. Sie umstellen einen etwa 2.000 Quadratmeter großen Innenhof, der zu einer grünen Gartenanlage für alle Mieter werden soll. Die Zugänge zum Innenhof werden dabei ebenso wie die zu den Wohnungen barrierefrei gestaltet. Insgesamt bietet der Wohnkomplex künftig 29 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Die reichen von 60 bis zu 137 Quadratmetern. Die günstigste Wohnung ist dabei eine 60 Quadratmeter große, im ersten Obergeschoss gelegene Zwei-Zimmer-Wohnung für 778 Euro Warmmiete. Die teuerste Wohnung ist knapp 138 Quadratmeter groß, liegt im Erdgeschoss und hat vier Zimmer. Sie kostet 1.654 Euro Warmmiete im Monat. Fertig gestellt werden soll der erste Abschnitt des Hauses im Dezember 2009, die restlichen Wohnungen im Januar 2010.

Energiesparen dank Erdwärme
50 bis 60 Prozent der Energiekosten sollen die neuen Häuser für Heizung und Warmwasser gegenüber konventionellen Heizsystemen einsparen. Möglich wird dies durch die laut GWG erstmalig in Köln angewandte Verbindung einer Wärmepumpe mit einem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW). Und so funktioniert das System: Durch Brunnen wird das durch Erdwärme aufgeheizte Grundwasser in eine Wärmepumpe geleitet. Dort wird das etwa 12 Grad warme Grundwasser auf zehn Grad abgekühlt. Die dadurch entstehende Energie wird mit der Wärmepumpe auf eine höhere Temperatur gebracht und so für Heizzwecke genutzt. Den nötigen Strom erhält die Wärmepumpe teilweise aus dem BHKW. Dieses erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom. Mit dem Strom wird die Wärmepumpe angetrieben. Die hier entstehende Wärme wird zur Warmwasserbereitung im Haus genutzt. Insgesamt sollen so jährlich rund 44 Tonnen CO2 eingespart werden.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung