Berlin | Die Netzaktivistin Anne Wizorek, die vor zwei Jahren unter dem Hashtag #aufschrei auf Twitter eine Debatte über Sexismus und Gleichberechtigung in Deutschland angestoßen hat, unterstützt den „Equal Pay Day“ als „ein Mittel, um die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern einzuebnen“.

In einem Interview mit der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe) unterstützte sie auch den Vorschlag von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), das Offenlegung von Gehältern gesetzlich vorzuschreiben. „Lohntransparenz würde nicht nur Frauen helfen. Auch einige Männer würden dann vermutlich merken, dass sie weniger verdienen als der ihnen gleichgestellte Kollege“, sagte sie der Zeitung. Frauen könnten dann auch besser um ihr Gehalt verhandeln, wenn sie wüssten, „dass männliche Kollegen für die gleiche Arbeit besser bezahlt werden“. Außerdem sei es ein Problem, dass typische „Frauenberufe“, zum Beispiel Erzieherin oder Altenpflegerin, sehr schlecht bezahlt werden.

„Derzeit ist die unverzichtbare Arbeit mit Menschen in der Regel weniger wert als die Arbeit mit Maschinen“, so Wizorek.

GRÜNE JUGEND NRW: Entgeltgleichheit jetzt!

Anlässlich des Equal Pay Day am 20. März erklärt Lisa-Marie Friede, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND NRW: „Gleichwertige Arbeit muss gleich entlohnt werden. Wir können nicht akzeptieren, dass das Geschlecht eines Menschen Auswirkungen auf die Entlohnung der geleisteten Erwerbsarbeit hat. Es ist ein absolutes Unding, dass Frauen* immer noch im Schnitt schlechter bezahlt werden als ihre Kollegen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die überwiegend von Frauen* ausgeübten Berufe schlechter bezahlt werden als die männlich dominierten. Wir brauchen daher dringend eine wirkliche Entgeltgleichheit, die auch mittels Antidiskriminierungsstellen eingeklagt werden kann.“

Sebastian Klick, Sprecher der GRÜNEN JUGEND NRW, ergänzt: „Frauen* dürfen nicht länger unfair bezahlt und als minderwertige Arbeitskräfte betrachtet werden. Aus Respekt und Akzeptanz muss sich die Arbeitsmarktpolitik den Bedürfnissen von Frauen* widmen. Auch Frauen* müssen ihre Erwerbsarbeit selbstbestimmt planen können. Dazu braucht es beispielsweise eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Heute müssen viele Frauen* zugunsten ihrer Kinder die Beschäftigung unterbrechen und dadurch Lebenslauflücken in Kauf nehmen oder geringfügiger Beschäftigung nachgehen.“

Autor: dts