Wir bekommen ab und zu Spenden, aber nicht in dieser Größenordung,“ erzählt Albert Becker, Leiter der Einrichtung. Wofür die 66.000 Euro eingesetzt werden, steht schon fest. „Wir werden das Geld für die lange geplante und dringend nötige Sanierung verwenden,“ so Becker weiter. Die Gebäude wurden 1959 zum letzten Mal saniert und entsprechen nicht mehr den heutigen Standars. Bei einer Sanierung sollen die Räumlichkeiten auch behindertengerecht gestaltet werden.

Die "Annostraße"
Die „Annostraße“ – wie das Wohnheim meist kurz genannt wird – liegt in der Kölner Südstadt und ist eine Anlaufstelle für alleinstehende, wohnungslose Männer. In der „Annostraße“ finden sie eine Notaufnahme für eine Nacht oder mehrere Nächte. Manche bleiben über einen längeren Zeitraum, wobei sie von den Sozialbetreuern auf ein selbständiges Wohnen vorbereitet werden. Andere wiederum leben dauerhaft in der Einrichtung. Zur Zeit nutzen etwa 200 Männer das Wohnheim.

Erstmal Erbe ausdrücklich für Wohnungslose
Ruth Meyer wollte mit ihrem Vermächtnis Menschen unterstützen, die einen schweren Lebensweg hatten und hinterließ die 66.000 Euro der Stadt Köln ausdrücklich zum Zweck, es für Wohnungslose zu verwenden. „Das gab es noch nie,“ erklärt Marlis Bredehorst, Sozialdezernentin, „dass in einem Testament speziell die Wohnungslosen bedacht wurden.“ Ruth Meyer starb letztes Jahr mit 85 Jahren. Die Sanierung der „Annostraße“ wird einige Millionen kosten,“ so Albert Becker, „aber mit dem Erbe von Frau Meyer haben wir schon einmal ein Startkapital.“

[sb; Foto: Stephanie Broch]