Bei der Richtigstellung ist offenbar ein weiterer, möglicherweise folgenreicher Fehler passiert: Die korrigierte Fassung wurde den Schulen in ihr Mail-Postfach geschickt, auf das in der Regel auch Sekretärinnen Zugriff haben. Unklar ist, ob dieser Vorgang, der die strengen Sicherheitsvorkehrungen beim Abitur durchkreuzt, die gesamte Mathematik-Nachprüfung hinfällig machen könnte. Sie war von Schulministerin Sylvia Löhrmann anberaumt worden, weil es in der Hauptprüfung "Irritationen" bei der Aufgabenstellung gegeben habe, wie die Grünen-Politikerin sagte.

Fehler auch in korrigierter Mathematik-Prüfung
Bei der bereits korrigierten Fassung der Wiederholungsklausur im Abiturfach Mathematik hat es einen Fehler gegeben, der nicht rechtzeitig entdeckt worden ist. Schüler berichteten dem "Westfalen-Blatt" am Donnerstag, dass bei einer Aufgabe zur Integralrechnung eine Angabe mit dem Kürzel LE (Längeneinheiten) versehen war, korrekt hätte es FE (Flächeneinheiten) heißen müssen. Ein Lehrer, der von den Schülern darauf angesprochen worden sei, habe den Fehler bestätigt. Das NRW-Schulministerium erklärte, es handele sich "lediglich um einen Tippfehler", der keine Auswirkungen auf die Lösbarkeit der Aufgabe gehabt habe. "Die Schüler sollten ein Integral berechnen. Falls sie den ersten Teil der Aufgabe nicht richtig lösen konnten, war in einer Korrekturzeile das Ergebnis angegeben. Damit konnten sie dann weiterrechnen", erklärte Ministeriumssprechern Nina Heil. Die Gültigkeit der Klausur sei dadurch nicht beeinträchtigt. Bereits in der ersten Version der Nachholklausur war ein Fehler entdeckt worden. Das Ministerium konnte diesen aber gestern noch rechtzeitig korrigieren. Weil es bei Aufgaben zum NRW-Zentralabitur im Fach Mathematik am 10. Mai Ungenauigkeiten gegeben hatte, konnten heute betroffene Schüler ihre Klausur wiederholen.

[dts]