Das Schreiben von Dr. Dominik Schwaderlapp hat folgenden Wortlaut:
 
"Liebe Schwestern und Brüder,
 
vor etwa mehr als drei Monaten habe ich mich mit einem Schreiben an Sie gewandt, um Sie über Berichte aus der Gemeinde zu informieren, wonach es in den siebziger Jahren zu sexuellen Übergriffen auf Jugendliche und Kinder im Bereich der Pfarrei St. Maria Königin gekommen sei. Mit großem Bedauern hatten wir erst kurz zuvor davon erfahren. Wir haben daraufhin denjenigen, die von den Vorkommnissen betroffen sind und ein Gespräch wünschten, Prälat Dr. Robert Kümpel als Gesprächspartner angeboten.
 
Mittlerweile haben die Zeitungen berichtet, dass es sich bei dem Verdächtigten um Pfarrer Gottfried Amberg handelt, der von 1955 bis 1993 Pfarrer in Refrath-Frankenforst war.
 
In der Zwischenzeit haben einige Personen das vom Erzbistum gemachte Gesprächsangebot angenommen, um seelsorgliche Hilfe bei der Aufarbeitung des Geschehenen zu suchen. Wir sind dankbar, dass sie sich zu diesem Schritt entschließen konnten.
 
Wie Sie wissen, ist eine abschließende Klärung der Vorfälle nicht mehr möglich, weil der Verdächtigte bereits verstorben ist. Nach dem Abschluss aller Gespräche müssen wir jedoch sagen, dass die Hinweise, die für seine Täterschaft sprechen, erdrückend sind.
 
Wir wissen, dass Geschehenes nicht ungeschehen gemacht werden kann und zugefügtes Leid und entstandene Wunden sich nicht tilgen lassen. Wir sind erschüttert über die Vorfälle und von tiefer Scham erfüllt.
 
Ich möchte Sie als Gemeinde, die von diesen Vorfällen betroffen ist, einladen, gemeinsam und einmütig die schmerzlichen Erfahrungen im Gebet vor Gott zu tragen. Wir dürfen auch in dieser schwierigen Situation auf Gottes Hilfe vertrauen.

[nh; Quelle: Erzbistum Köln]