Symbolbild Welpen der Rasse Golden Retriever

Köln | Keine spontanen Käufe im Internet von Welpen. Das rät das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV). Denn der Internethandel mit Jungtieren habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Tipps wie Interessierte zu Hund oder Katze kommen können.

Fake Shops, mangelhafte Tierhaltung, fehlende Impfungen

Wenn der Wunsch besteht sich einen Hund oder eine Katze anzuschaffen steht die Frage im Raum, woher kommt das Jungtier und was gilt es beim Kauf zu beachten. Das Internet ist voller Lockangebote bis hin zu Schnäppchen. Das LANUV mahnt die Menschen in NRW und damit auch in Köln dazu, hier kritisch zu hinterfragen und nicht spontan zu kaufen. Dabei ist gerade dies schwer. Da lächelt die Welpen so süß auf den Fotos. Das wissen auch Betrüger und Tierquäler.

Es gibt erste Anzeichen und Hinweise, wie Menschen die sich einen Hund oder eine Katze kaufen wollen, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt. Vorsicht ist geboten, wenn etwa ein Züchter oder eine Züchterin Welpen unterschiedlicher Rassen anbietet oder die Welpen nicht mit dem Muttertier angesehen werden können. Zudem sollten sich Verbraucher immer den Impfnachweis und Nachweise über Behandlungen gegen Parasiten wie Würmer oder Flöhe vorlegen lassen. Ein Hinweis kann sein, dass der Züchter oder die Züchterin die Interessentinnen und Interessenten nach den späteren Aufenthaltsbedingungen der Tiere befragt.

Wer sich für eine Welpen einer bestimmten Rasse interessiert, der sollte sich mit den Zuchtverbänden für Hunde und Katzen in Verbindung setzen und sich über seriöse Züchter informieren.

Fake-Shops im Netz kann man unter anderem daran erkennen, dass diese nur mit Welpen handeln. Auch eine lebenslange oder 10-jährige Gesundheitsgarantie für das Tier sollte die Verbraucher hellhörig werden lassen. Oft haben diese nur positive und keine kritischen Rezensionen. Auch Formulierungen wie „lieferbar“ sollten Verbraucherinnen und Verbraucher stutzig machen. Verbraucher sollten darauf achten, dass der Shop ein Impressum hat und die allgemeinen Geschäftsbedingungen aufführt. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Geschäfte nur gegen Vorkasse abgewickelt werden. Wer Opfer eines solchen Cyberbetrugs wurde, sollte immer die Kölner Polizei einschalten und eine Betrugsanzeige stellen.

Leid der Tiere

LANUV-Präsidentin Elke Reichert sagt: „Leider gibt es sehr viele betrügerische Angebote. Viele Hunde werden unter katastrophalen Bedingungen gehalten, nur um Welpen zu produzieren.“ Die Jungtiere würden dann oft zu früh von der Mutter getrennt, seien oftmals krank und würden mit gefälschten Papieren mitunter teuer verkauft. Sie betont deshalb: „Solche vermeintlichen Schnäppchen entpuppen sich nicht selten als sehr leidvoll und teuer.“

Bedenken sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auch, dass Schnäppchen zu einem teuren Geschäft werden können. Dann wenn etwa die Behandlungs- und Quarantänekosten den Kaufpreis um ein Vielfaches übersteigen.

Eine weitere Möglichkeit ein Tier zu finden ist der Weg über das Tierheim. In Köln gibt es in Dellbrück und in Ostheim für das rechtsrheinische Köln und in Zollstock für das linksrheinische Köln ein Tierheim. Auch mehrere Tierschutzvereine sind in den Kölner Stadtbezirken aktiv. Die Stadt Köln führt eine Liste mit Tierheimen. In dieser finden sich:

Tierheim Dellbrück
Bund gegen den Mißbrauch der Tiere e. V.
Iddelsfelder Hardt
51069 Köln
Telefon: 0221684926

Konrad-Adenauer-Tierheim
Vorgebirgsstraße 76
50969 Köln-Zollstock
Telefon: 0221381858

Pitbull, Stafford & Co e. V.
Herkenrathweg 5
51107 Köln
Telefon: 01778098345
Nur Hunde, speziell der Rassen Staffordshire Terrier, Pitbull oder Mischlinge dieser Rassen.

Menschen für Tiere Nümbrecht e. V.
Herkenrathweg 5
51107 Köln
Telefon: 022198934949
Nur Hunde und Katzen.

Das LANUV betont die Beratung, die diese Tierheime oft den zukünftigen Tierhalterinnen und Tierhaltern anböten. Zudem können die Tiere so schrittweise kennengelernt werden. Auch gibt es dort Tiere jeden Alters mit unterschiedlicher Lebensgeschichte, die so eine zweite Chance erhalten. Zudem empfiehlt das LANUV Spaziergänge mit dem zukünftigen Hund zum Kennenlernen.