Armin Scheid vor seinem Gemälde aus der Werkgruppe "Magnolia". Foto: Eppinger

Köln Auch mitten im Sommer haben die Kölner Galerien mit ihren Ausstellungen ihren Besucher viel zu bieten. Wir haben uns für Sie einmal in der Innenstadt umgeschaut:

Noch bis zum 26. August läuft in der Art Galerie 7 bei Meike Knüppe die farbenfrohe Ausstellung “Summertime”, die drei Meisterschüler der Düsseldorfer Kunstakademie an einem Ort zusammenbringt. Die Auflösung von Figuration findet in der Malerei von Armin Scheid ihren Höhepunkt. Sein figürliches Bildpersonal zeigt sich in einem übersteigerten Kosmos aus strahlendem Licht und leuchtender Farbigkeit. “Ich zeige hier Arbeiten aus den beiden Werkgruppen Magnolia und Oleander Darling. Mich hat bei den Magnolien die Pracht dieser großen Blüten sofort fasziniert. In meinen Bildern verfremde ich diese durch übersättigte Farben und überstrahlendes Licht. Auch der Hintergrund wird bei mir zum eigenständigen Bildelement. Beim Oleander durchdringt die Pflanzenwelt den Körper der Figur, der zwischen Auflösung und Selbstbehauptung steht”, erklärt Scheid. Bei Sigrid von Lintig sind die Bildthemen durch Figuration geprägt, und zwar in Form von schwimmenden und tauchenden Personen in einem Schwimmbad oder auch im freien Gewässer. Diese sind auf manchen Arbeiten fast fotorealistisch zu erkennen, während sie in anderen Werken zunehmend abstrahiert werden. Fotorealistisch erscheinen die meist von hinten gezeigten Figuren auch bei Joanna Jesse, während sich der Hintergrund in weiche Formen auflöst. So transportiert die Künstlerin in ihren Gemälden Glücksgefühle pur. Malerisch visualisiert sie im Einklang mit der Natur, ihre Freude an der natürlichen Landschaft, den Genuss der Natur in all ihren Facetten.

Art Galerie 7 – Meike Knüppe: “Summertime”, bis zum 26. August, Stankt-Apern-Straße 7, Köln, Öffnungszeiten: Mi-Fr 12-18, Sa 12-17 Uhr

www.artgalerie7.de

In der Galerie Anja Knoess werden aktuell Arbeiten von Jens Baumann und Elmira Iravanizad gezeigt. Foto: Eppinger

Mit dem Berliner Maler Jens Hausmann arbeitet die Galeristin Anja Knoess schon seit 2015 zusammen. In der aktuellen Ausstellung “settings” präsentiert er seine Arbeiten gemeinsam mit den Skulpturen der jungen iranischen Künstlerin Elmira Iravanizad, die ebenfalls in Berlin lebt und arbeitet. Hausmann widmet sich in seinen fotorealistischen Gemälden den architektonischen Archetypen der Moderne, die als “International Style” auf die Utopien des Bauhaus folgten, wie dem Kanzlerbungalow in Bonn, den er in eine fiktive Landschaft versetzt, oder auch das Poolhaus in Brasilia. Gezeigt werden die Bauten als menschenleere Hülle, die in ihrer fiktiven Umgebung wie unwirkliche Traumgebilde wirken. Teilweise sind auch selbst die Gebäude fiktiv, wie ein Bungalow, der sich im Wasser widerspiegelt. Dort treffen Stahl, Beton und Glas auf einen grauen Himmel, der den Bau besonders in Szene setzt. Entstanden sind die Arbeiten als klassische Ölmalerei, bei der der Künstler mit der Struktur der Oberflächen spielt. Dazu kommt eine besondere Serie mit figürlichen Motiven, die auf den Covern von Hochglanzmagazinen entstanden sind. Die Objekte von Elmira Iravanizad, die ihre künstlerische Ausbildung als Malerin in Teheran, London und Berlin absolviert hat, wirken wie Anspielungen auf die Architektur in Hausmanns Werken. In den Skulpturen greift sie auch Elemente aus ihren Gemälden auf und arbeitet dabei mit verschiedenen Materialien wie Keramik mit einer Schicht aus Grafit. Die gelbe und schwarze Farbe stehen bei ihr für die beiden Länder Iran und Deutschland.

Galerie Anja Knoess: “settings”, bis zum 19. August, Große Brinkgasse 17, Köln, Öffnungszeiten: Mi-Fr 11-19, Sa 11-16 Uhr

www.galerieanjaknoess.de

Blick in die aktuelle Ausstellung in der Galerie Boisserée. Foto: Eppinger

Unter dem Titel “Accrochage” zeigt die Galerie Boisserée im Schatten des Doms noch bis zum 19. August ausgewählte Werke aus ihren umfangreichen Beständen. Zu sehen gibt es dort zum Beispiel Holzschnitte von Georg Baselitz sowie Unikate und Multiples von Christo, zum Beispiel vom verhüllten Reichstag in Berlin. Dazu kommen Radierungen von René Magritte mit für ihn sehr typischen Motiven wie der Pfeife. Zu sehen sind außerdem auch Arbeiten von Pablo Picasso, Julian Olpie und Franziskus Wendels. Parallel werden im Basement und in einigen Schaufenstern ausgewählte Unikate und Multiples des britischen Künstlers Patrick Hughes gezeigt, der mit seinen ungewöhnlichen dreidimensionalen Darstellungen begeistert.

Galerie Boisserée: “Accrochage & Patrick Hughes”, bis zum 19. August, Drususgasse 7-11, Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa 11-15 Uhr

www.boisseree.com