950 Familienzentren in NRW erhalten Gütesiegel
Im Rahmen des Landesprogramms „Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren“ haben bislang rund 950 Kindertageseinrichtungen das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ erhalten. Das Gütesiegel weist die Qualität der Familienzentren aus. Familienminister Laschet: „Das Gütesiegel steht dafür, dass das Familienzentrum mit einer breiten Angebotspalette seinem Auftrag gerecht wird und eine verlässliche Anlaufstelle für die ganze Familie in ihrem Stadtteil bietet.“ Durchgeführt wird die Überprüfung der Gütesiegelfähigkeit durch die Zertifizierungsstelle PädQUIS – Pädagogische Qualitäts-Informations-Systeme GmbH – unter der Leitung von Professor Wolfgang Tietze. Die Quote der erfolgreichen Kindertagesstätten, die sich dem Zertifizierungsverfahren unterzogen haben, beträgt über 96 Prozent.Familienzentren, die im Rahmen der Zertifizierung die Gütesiegelfähigkeit noch nicht erreicht haben, erhalten die Gelegenheit, sich jetzt erneut überprüfen zu lassen.

Im Rahmen der zweiten Stufe des flächendeckenden Ausbaus der Familienzentren in  Nordrhein-Westfalen am 1. August 2008 (Beginn des Kindergartenjahres 2008/2009) haben sich rund 500 Kindertageseinrichtungen auf den Weg gemacht, Familienzentrum zu werden. Zusammen mit dem Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ erhalten alle erfolgreich geprüften Kindertageseinrichtungen ein differenziertes Qualitätsprofil von der Zertifizierungsstelle PädQUIS. Dies dient als Anregung zur weiteren Qualitätsentwicklung des Angebots in den Familienzentren. Die neuen Familienzentren sind innerhalb kurzer Zeit zu einem Markenzeichen für Nordrhein-Westfalen geworden. Bis zum Jahr 2012 sollen sich 3.000 Tageseinrichtungen für Kinder zu Familienzentren weiterentwickeln. Die Träger der Familienzentren erhalten eine zusätzliche Landesförderung von 12.000 Euro pro Jahr. Daneben ist das Land auch an der Förderung der Kooperationspartner von Familienzentren – der Familienbildung und Familienberatung – beteiligt. Damit werden zusätzlichen Angebote ermöglicht sowie deren Vernetzung und Koordinierung unterstützt.


„Menschen mit Behinderungen brauchen Arbeit und Aufträge!“
„Wir rufen Unternehmen, Handwerk und Handel vor dem Hintergrund der schwächeren Konjunktur auf, weiter Aufträge an die Werkstätten für behinderte Menschen und an die Integrationsunternehmen zu vergeben. Das ist die Grundvoraussetzung für die Sicherung dieser Arbeitsplätze“, betonten Sozialminister Karl-Josef Laumann und die Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow. „Um die so extrem wichtige gleichberechtigte Teilhabe der Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben zu erreichen, brauchen wir Arbeit und Aufträge für Menschen mit Behinderungen, die in den Werkstätten und Integrationsunternehmen beschäftigt sind.“ Beide wiesen auf die qualitativ hervorragende Arbeit hin, die durch die Mitarbeiter der Werkstätten und der Integrationsunternehmen in zahlreichen Bereichen geleistet werde. Das Spektrum
reiche von der Holz- und Metallverarbeitung über Industriemontage bis hin zu Dienstleistungsangeboten.

Das vor einem halben Jahr in Kraft getretene Landesprogramm „Integration unternehmen!“ bezeichnete Laumann als Erfolg. Durch das zehn Millionen Euro starke Programm sollen innerhalb von drei Jahren bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen in Integrationsunternehmen geschaffen werden. Im Rahmen der im Jahr 2008 geförderten 32 Unternehmen werden 370 Arbeitsplätze, darunter knapp 230 für schwerbehinderte Menschen, entstehen


„Flummi-Bastelset ist eine Gefahr für Kinder“
Granulat in Förmchen einfüllen, kurze Zeit in Wasser tauchen – fertig ist der Flummi. Doch die leuchtend bunten Kügelchen, die dabei verwendet werden, können von Kindern leicht mit Brausepulver verwechselt werden – mit gefährlichen Folgen. Das haben Untersuchungen des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit (LIGA.NRW) in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf ergeben. „Verbunden mit Flüssigkeit quillt das Granulat im Magen rasch auf und kann den Magenausgang verschließen.“, warnt Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. Ein in Nordrhein-Westfalen ansässiges Unternehmen hat aufgrund der Untersuchungsergebnisse den Verkauf der Flummi-Bastelsets sofort freiwillig in sämtlichen Filialen gestoppt und ruft den Artikel zurück. „Wegen der möglichen Gesundheitsgefahr für Kinder sind die Marktüberwachungsbehörden europaweit informiert worden, da nicht auszuschließen ist, dass weitere dieser Artikel anderer Hersteller und Inverkehrbringer im Handel erhältlich sind“, betonte Laumann.

Aufgefallen ist das Flummi-Bastelset bei der regelmäßig laufenden Marktüberwachung in Nordrhein-Westfalen. Grundsätzlich gilt: Spielzeug darf nur dann auf den europäischen Markt gebracht werden, wenn es den Sicherheitsanforderungen entspricht und bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung – aber auch bei einer vorhersehbaren falschen Anwendung – die Sicherheit oder Gesundheit von Kindern nicht gefährdet. Nach Angaben des Herstellers ist das Bastelset für Kinder über 3 Jahren zum Spielen geeignet. Wird das Granulat zum Flummi-Selberbau nach Gebrauchsanweisung verwendet, sieht das Landesinstitut für Arbeit und Gesundheit (LIGA.NRW) keine Gefahren.


Beratungsnetz „Wir sehen weiter“ hilft Blinden und Sehbehinderten
In Nordrhein-Westfalen wird ein flächendeckendes Beratungsnetz aufgebaut, das blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags helfen soll. In dem Projekt „Wir sehen weiter“ werden rund 100 ehrenamtliche Berater qualifiziert, um medizinische, rechtliche und wirtschaftliche Fragen beantworten und mit praktischen Tipps für den Alltag helfen zu können. Neben dem Aufbau eines Beratungsnetzwerks sieht das Projekt eine intensive Qualifizierung der ehrenamtlichen Berater vor sowie die Verknüpfung mit vorhandenen Angeboten von Ärzten und Kliniken, Verwaltungsstellen und Anbietern spezieller Produkte und Dienstleistungen. Das Projekt „Wir sehen weiter“ wendet sich vor allem an ältere Menschen, die einen großen Teil ihres Sehvermögens verloren haben oder erblindet sind. Ihnen fällt es besonders schwer, sich auf die neue Situation einzustellen und die damit verbundenen psychischen Probleme zu bewältigen.

Das Projekt wird vom Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen gemeinsam mit anderen Blindenvereinen durchgeführt und vom nordrhein-westfälischen Sozialministerium mit insgesamt fast 1,2 Millionen Euro finanziert. Es ist auf drei Jahre angelegt. Das Projekt wurde in das behindertenpolitische Landesprogramm „Teilhabe für alle“ aufgenommen. Erkrankungen, die zu Erblindung oder schwerer Sehbehinderung führen, betreffen vorwiegend ältere Menschen. In Nordrhein-Westfalen erblinden jährlich etwa 6.000 Menschen. Rund 34.000 Personen beziehen derzeit in Nordrhein-Westfalen Blindengeld, davon sind fast drei Viertel älter als 60 Jahre. Nach wissenschaftlichen Prognosen wird es im Jahr 2030 etwa ein Drittel mehr blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen als heute geben.

[cs; Foto: marabou/ www.pixelio.de]