Peter Schmitz-Hellwing Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, Ralf Schlegelmilch, erster Vorsitzender und Literat, Alfred Kröll vom Festkomitee Kölner Karneval und Senatspräsident Jörg Plum (v.l.n.r.)


Peter Schmitz-Hellwing Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, Ralf Schlegelmilch, erster Vorsitzender und Literat, Alfred Kröll vom Festkomitee Kölner Karneval und Senatspräsident Jörg Plum (v.l.n.r.)

Willi Ostermann-Gesellschaft: Herrensitzung mit Tränen
Zu einer harten Verhandlungsrunde lud die Willi-Ostermann-Gesellschaft bei Ihrer Herrensitzung im ausverkauften Kölner Sartory-Saal. Grund für die einberufene Konferenz am "runden Tisch" zwischen unter anderem Ralf Schlegelmich, erster Vorsitzender und Literat der Ostermänner, und Frank Remagen, Präsident der Ehrengarde: 20 Mützen der Gardisten waren aufgetaucht, deren Rückgabe einen beträchtlichen Tribut forderte. Bei einem für den nächsten Sommer angesetzten Fest der Gesellschaften müssen nunmehr 200 Liter Kölsch organisiert werden. Im Saal hörte man die zahlreichen Herren sogar in der Pause eifrig singen, während die anderen Jecken das Programm im Foyer Revue passieren ließen. "Standing Ovations" hatte Peter Raddatz, dä mit dem Hötche, für seinen Beitrag geerntet und das, obwohl er recht kurzfristig in die Abendplanung integriert worden war, berichtete Cornelia Klinger, Pressesprecherin der Willi-Ostermann-Gesellschaft gegenüber Report-k. Ein weiteres Highlight bildete die Ehrung des seit 2008 amtierenden ersten Vorsitzenden, Ralf Schlegelmilch. Umringt von den Cheerleadern des 1. FC Köln bewegte ihn der Augenblick, in dem ihm die Aufmerksamkeit des komplett in schwarze Anzüge getauchten Saals galt, sehr tief. Alfred Kröll vom Festkomitee Kölner Karneval ließ es sich nicht nehmen dem völlig überwältigten und zu zwei bis drei Tränen gerührten Vollblut – Ostermann für sein Engagement gerade im Rahmen der Organisation der Veranstaltungen um den Elften im Elften zu würdigen. Stolz präsentierte er im Anschluss seinen "Verdienstorden in Gold".


Martin Schopps entlockte nicht nur Präsident Wolfgang Brock ein Lächeln


 Die Mädchensitzung der Schlenderhaner Lumpe lockte 900 Damen in die Hofburg

Extra für die Damen: gesteigertes Programm bei den Schlenderhaner Lumpe
Trotz fortgeschrittener Session waren bei den Schlenderhaner Lumpe keine Ermüdungserscheinungen erkennbar. Die traditionelle Mädchensitzung konnte 900 Damen, darunter neben vielen Teufelinnen auch einige Leopardinnen, zum jecken Verweilen in der Hofburg im Hotel Pullman locken. "Wir steigern jetzt noch einmal das Programm und das Publikum nimmt das auch an", erklärte Wolfgang Brock, Pressesprecher der Schlenderhaner Lumpe. Da die Ehrungen der Gesellschaft stets zu Beginn der Närrischen Zeit vorgenommen werden, standen diesen Sonntag die Künstler ganz im Mittelpunkt. Neben dem Männerballett "Die Schwälbchen" und den von den Damen herbei gesehnten rockenden Röcken von Brings konnte auch Martin Schopps begeistern. Seine Erfahrungen im Schulalltag lehrten ihn, wer tatsächlich Amerika entdeckt hatte. Tosenden Beifall gab es auch für sein Bekenntnis zum Verhältnis zwischen Wohnzimmersofa und heimischem Bügelbrett.  


Die jungen Trompeter genießen das Bad in der Menge

Die Session schweißt zusammen: Frack-trifft-Kostüm-Sitzung der Fidele Zunftbrüder
Die ausgelassene Stimmung auf der Frack-trifft-Kostüm-Sitzung nutzten die jungen Trompeter, um ein Bad in der Menge zu nehmen. Es gelang ihnen sogar, den Saal "mit nach Amsterdam" zu entführen. Jürgen Oberbörsch, erster Vorsitzender und Sitzungspräsident der Zunftbrüder, vergab im Anschluss reichlich Vorschusslorbeeren und stellte fest, dass keiner den Himmel so auf die Erde hole, wie die Bläck Fööss. Für die etwa 1.100 Gäste im Hotel Maritim, die wie vorgesehen zur einen Hälfte im Frack zur anderen im Kostüm erschienen waren, gab es jedoch noch weitere Highlights. So wurde das Dreigestirn mit den Gesellschaftsorden aus den Geburtsjahren von Bauer, Jungfrau und Prinz bedacht und passender Weise hielten die Zunftbrüder Antifaltencreme für die Adjutantur der Ehrengarde bereit, deren 100-jähriges Engagement für Bauer und Jungfrau gerade verlängert worden war. Auch der "immer etwas bleiche Marcus Heller", Adjutant des Prinzen, wurde bedacht, berichtete Jutta Frey, Pressesprecherin der Zunftbrüder gegenüber Report-k. Er könne sich zukünftig seine neue Selbstbräunungscreme auftragen. Sowohl die Beschenkten als auch das bunte Publikum honorierten die Gaben mit Beifall. Schließlich fand sogar noch eine Krönung am Sonntag statt: Guido Cantz, wurde anlässlich seines 20-jährigen Bühnenjubiläums und aufgrund seiner erwiesenen Herkunft endlich zum "König von Porz" erhoben. Das Publikum feierte den hohen Besuch und sich selbst ausgiebig, schließlich geht die Traditionsgesellschaft beim diesjährigen Rosenmontagszug erstmals mit einem eigenen Wagen an den Start. Jutta Frey zeigt sich mit Blick auf die aktuelle Veranstaltung, aber auch in der Rückschau begeistert von ihnen Zunftbrüdern. Es handele sich um eine "echte Familiengesellschaft", die sich vor allem dadurch auszeichne, dass auch hinter den Kulissen Woche um Woche ein tolles Team zusammengewachsen sei.


Höppemötzjer brillierten mit ihren Tanzeinlagen

"Die doof Noss" begeistert und 1000 Frisöre feiern den FC
Das umfangreichste Programm legten die Rosen-Montags-Divertissementchen am Sonntag aufs Parkett. Über 1.000 Gäste, darunter Kölner Prominenz aus Kultur, Politik und diverse Präsidenten befreundeter Gesellschaften, staunten im Congress-Saal der Kölnmesse über die Darbietungen der Roten Funken, der Höppemötzjer aber auch Willi und Ernst sowie Querbeat. Zweifellos ragte Hans Hachenbergs Auftritt aus dem Kreis der Künstler noch heraus, erklärte Pressesprecher Udo Marx gegenüber Report-k. "Die doof Noss" war eigentlich als Ehrengast geladen, doch als ein Programmabschnitt es hergab, riss das 86-jährige Karnevalsurgestein das Publikum auf seine unvergleichliche Art mit einer spontanen Einlage in seinen Bann. Ebenfalls über 1.000 feiernde Frisöre tanzten derweil im Kölner Tanzbrunnen bereits auf den Tischen. Die traditionelle Sitzung der Kölschen Figaros war bereits im Oktober ausverkauft. Obermeister Mike Engels verkündet pünktlich zum Einzug der Cheerleader des FC Köln den soeben errungenen Auswärtssieg des FC am Sonntagabend. Wie im Rausch erklommen die Jecken ansatzlos die Bänke und applaudierten der Darbietung. Das junge Publikum umfasste nicht nur frisierende Berufskollegen aus der Domstadt, sondern auch aus Hamburg und Berlin. Bei der einzigen Sessionssitzung der Figaros heizten außerdem Brings, die Luftflotte und das Kölner Dreigestirn der begeisterungsfähigen Menge ein.


Oberbürgermeister Jürgen Roters lauschte Guido Canz bei der Jubiläumssitzung der Großen Kölner


Große Kölner: Viele Generalkonsuln und neun preisgekrönte Roben
Die Große Kölner eröffnete ihre Jubiläumssitzung mit einem prunkvollen Spalier des Reitercorps und der Landsknechte auf der Foyertreppe des Grüzenichs. Passend zu den eigenen hatte die Gesellschaft auch zahlreiche ausländische Konsuln zu ihrer Sitzung geladen, berichtete Angela Kanya-Stausberg, Pressesprecherin der Großen Kölner. Unter anderem fanden sich die Repräsentanten von Portugal, Tunesien, Algerien und Spanien im ausverkauften Festsaal ein. Bühnennah hatte auch Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters Platz genommen und verfolgte die humoristischen Gedankengänge von Guido Cantz. Feine Stoffe, inspiriert von traditionellen Formen, jedoch sehr modern interpretiert, gab es ebenfalls zu bestaunen. Stolz präsentierte Maria Schmidt Dzionsko ihre Künstlerschar von der Freien Akademie Köln. Mit ihren neun selbst kreierten und preisgekrönten Karnevalsroben sorgten die Jungdesigner für einen Hauch von Glamour bei der Großen Kölner. Die jecken Neulinge konnte im Saal unter anderem zu den Paveiern schunkeln, die vom Elferrat rhythmisch gekonnt mit farbenfrohen Leuchtröhren begleitet wurden.

[asch]