17:33 Uhr > Festgehaltene Journalisten aus Hotel in Tripolis befreit
Über die Umstände der Befreiung sowie die genaue Herkunft der Journalisten ist bislang nichts bekannt. Die Journalisten waren zuvor über mehrere Tage von Kämpfern des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi in dem Hotel festgehalten worden. Ein Führer der libyschen Rebellen hatte die Journalisten und Diplomaten in Tripolis daraufhin vor Entführern aus den Reihen Gaddafis gewarnt.

17:30 Uhr > Libyen: Gaddafis Sohn will Waffenstillstand aushandeln
Al Islam bemühe sich demnach um Kontakt zu den USA und den Rebellenführern, erklärte er gegenüber einem Reporter des US-Nachrichtensenders CNN. Weitere Einzelheiten zu dem Friedensangebot waren am Mittwochnachmittag bislang nicht bekannt. Zuvor hatte der Nationale Übergangsrat der libyschen Rebellen eine Belohnung in Höhe von umgerechnet 1,2 Millionen Euro für die Ergreifung Gaddafis ausgesetzt. Dabei spiele es keine Rolle, ob der Staatschef tot oder lebendig übergeben werde. Am Dienstag hatten die Rebellen die Residenz Bab al Isisija Gaddafis gestürmt. Von dem Staatschef selbst fehlt bislang aber noch jede Spur.


12:28 Uhr > Zeitung: Kronprinz von Libyen kann sich Rückkehr in Heimat vorstellen
Der seit 23 Jahren im Exil lebende Kronprinz von Libyen Mohammed el-Senussi könnte sich eine Rückkehr in sein Heimatland vorstellen. "Zu sehen, wie die Freiheitsflagge über Tripolis weht, macht mich unglaublich glücklich und stolz auf mein Volk", sagte er der "Zeit" an seinem Wohnort London. Wenn die Menschen es wollten, sei er "bereit zu dienen". Darüber müsse aber "das Volk entscheiden", sagte der 1962 geborene Thronfolger und forderte "ein demokratisches Staatswesen". 1988, nachdem Machthaber Gaddafi das Haus der Königsfamilie hatte niederbrennen lassen, verließ er mit seinem kranken Vater das Land, Mutter und Geschwister kamen nach, 1992 starb Kronprinz Hassan. Seither organisierte Prinz Mohammed, wie er genannt wird, Treffen und Demonstrationen von Oppositionellen in Amerika, in Frankreich und in England. Er lebt von den Zuwendungen von Exillibyern und königstreuen Familien in der Heimat. El-Senussi sagte, er führe dieser Tage Gespräche mit "Offiziellen" in Frankreich und habe den französischen und den britischen Botschafter in Tripolis getroffen. Nach seiner Einschätzung ist Libyen nicht auf dem Weg, ein unregierbares Land zu werden: "Nein! Libyen ist nicht Afghanistan oder der Irak oder der Jemen. Das Stammessystem ist ein völlig anderes. Die Clans wollen keine Macht, sie wollen nur ein vernünftiges Leben. Die Libyer sind keine muslimischen Fanatiker."

9:47 Uhr > Libyen: Gaddafi kündigt Kampf bis zum Tod oder Sieg an
Seine Truppen würden "der Aggression mit aller Stärke" Widerstand leisten. Zudem habe er seine Residenz "aus taktischen Gründen" den Aufständischen überlassen, hieß es weiter. Zuvor hatten die Rebellen am Dienstagabend die Residenz des Machthabers erobert und damit einen wichtigen Etappensieg errungen. Wo sich der libysche Diktator derzeit aufhält ist jedoch noch unklar. Unterdessen rief die Übergangsregierung die Libyer zur Einheit auf. "Wir müssen uns jetzt auf den Wiederaufbau konzentrieren und darauf, die Wunden zu heilen", sagte Mahmud Dschibril, der Chef des von den Aufständischen gebildeten Übergangsrat, in einer am Dienstagabend vom arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira aus Doha übertragenen Pressekonferenz. Er versicherte zudem, dass die Sicherheit in Tripolis und im ganzen Land wiederhergestellt werde. Die Übergangsperiode habe nach Aussagen Dschibrils jetzt begonnen. Bereits gestern feierten hunderte Libyer den Sieg über das Gewaltregime.

9:38 Uhr > Libyer feiern Sieg über Gaddafi
Der arabische Fernsehsender "Al-Dschasira" zeigt Bilder von jubelnden Rebellen, die die Fahne der Übergangsregierung schwenken und die Machtsymbole der gestürzten Regierung zerstören. Von dem gestürzten Machthaber Gaddafi fehlt derweil jedoch weiterhin jede Spur. Unklar ist, ob er sich weiterhin in Tripolis aufhält oder bereits geflüchtet ist. Auf dem Gelände seiner Residenz haben die Rebellen den 69-Jährigen bislang nicht aufgefunden. Weiterhin sind auch die Kämpfe noch nicht vollständig beendet. Laut der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton kontrollieren die Rebellen mittlerweile 80 Prozent von Tripolis. Nach Berichten des US-Nachrichtensenders CNN haben die Aufständischen nach kurzem Gefecht auch den internationalen Flughafen von Tripolis unter ihre Kontrolle gebracht. Angesichts der Erfolge der Widerstandsbewegung hat der Chef der libyschen Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, die Libyer zur Einheit aufgerufen. "Wir müssen uns jetzt auf den Wiederaufbau konzentrieren und darauf, die Wunden zu heilen", sagte Dschibril in einer Pressekonferenz, die am Dienstagabend vom arabischen Nachrichtensender "Al-Dschasira" aus Doha übertragenen wurde. Zudem plädierte er für einen gewaltlosen Übergang und gegen Racheakte der Rebellen gegen Regime-Anhänger. Die Libyer dürften "das Recht nicht in die eigenen Hände zu nehmen". Die Gefolgsleute Gaddafis sollten sich vor Gericht verantworten müssen, das schließe auch ihn selbst ein. Dschalil war vier Jahre Justizminister unter Gaddafi.

9:30 Uhr > Libysche Rebellen nehmen Gaddafi-Residenz ein
Die Rebellen in Libyen haben nach eigenen Angaben die Residenz des Staatschefs Muammar al-Gaddafi in Tripolis eingenommen. Medienberichten unter Berufung auf die Rebellen zufolge haben diese am Dienstagnachmittag auf dem Grundstück Gaddafis in der libyschen Hauptstadt ihre Flagge gehisst.
Die Residenz des Staatschefs ist "vollständig in den Händen der Revoultionäre", erklärte der Libyen-Gesandte der Vereinigten Nationen Ibrahim Dabbashi. Zuvor hatten die Rebellen drei Mauern überwunden und sich schwere Auseinandersetzungen mit den Kämpfern Gaddafis geliefert, die sich auf dem Anwesen verschanzt hatten. Zuletzt hätten diese aber Berichten zufolge kaum noch Gegenwehr gezeigt, einige hätten sich den Rebellen ergeben. Auf dem Grundstück Gaddafis stürzten die Aufständischen eine Statue des Staatschefs und beschlagnahmten Waffen und Fahrzeuge. Auf Fernsehbildern waren Einschüsslöcher in der Fassade und schwere Rauchschwaden über der Anlage Bab al Asisija zu sehen. Der Aufenthaltsort Gaddafis selbst ist unterdessen noch immer unklar. In einem Telefonat mit dem Präsidenten des Weltschachverbands Fide, Kirsan Iljumschinow, habe der Staatschef laut der Nachrichtenagentur Interfax erklärt, wohlauf zu sein. "Ich bin lebendig und gesund, ich bin in Tripolis und ich habe keine Absicht, Libyen zu verlassen", zitierte Iljumschinow seinen Bekannten Gaddafi. Der 69-Jährige hatte in der Vergangenheit verkündet, "bis zum Ende" gegen die Rebellen zu kämpfen.


[dts]