Köln | Peter Klas, langjähriger Geschäftsführer des Kölner Filmhauses spricht Klartext: Seit dem heutigen 1. November ist das Filmhaus geschlossen. Dem widerspricht der Vorstand des Vereins Kölner Filmhaus Britta Butzmühlen, Manfred Ganswindt, Rüdiger Leupold, und Selim Sevinc in einer Gegendarstellung völlig und nennt die Aussagen von Peter Klas „unautorisiert“. Klas sagt, dass das Insolvenzverfahren jetzt in naher Zukunft eröffnet wird und Stadt Köln und Bank sich zurückgezogen haben.

Klas teilte schriftlich mit: „In den nächsten Tagen wird die Insolvenz über das Filmhaus Köln eröffnet. Schon ab 01.November wird der Betrieb vollständig eingestellt. Für die geplante Überführung des Geschäftsbetriebes in eine GmbH fehlt die Zustimmung der Stadt Köln und auch die Finanzierungszusage der Bank.“ Klas führt an, dass die von ihm und seinem Team erarbeiteten langfristigen Wirtschaftspläne mit der Stadt und der Hausbank abgestimmt gewesen seien und einer Rettung des Filmhauses eigentlich nichts mehr im Wege gestanden habe. Dann sei ein neuer Vorstand gewählt worden, der ein eigenes Konzept präsentiert habe. Dieses, so Klas, habe aber nicht die Zustimmung der Stadt Köln und der Hausbank gefunden.

Klas: „Dieses neue Konzept, bei dem der alte Verein im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen, Hauptgesellschafter der zu gründenden GmbH werden sollte, war weder mit Stadt und Bank noch mit Mitarbeitern oder vorläufiger Insolvenzverwaltung abgesprochen. Ein vom neuen Vorstand in der Mitgliederversammlung präsentierter Unternehmensberater aus Ahlden (Norddeutschland), welcher weder einen Bezug zu Film und Medien noch zu Köln hat, sollte nun neue Wirtschaftspläne und Konzepte erarbeiten. Dies, obwohl es kaum noch Zeit gab sich in die komplexen Zusammenhänge des Filmhauses einzuarbeiten. Eine letzte Frist bis zum 31. Oktober ist verstrichen. Die Stadt Köln stimmte den neuen Konzepten und Kalkulationen nicht zu. Auch die Bank winkte ab.“

Klas schließt nun daraus, dass der vorläufigen Insolvenzverwaltung nichts anderes Übrig bleibe als den Betrieb am 1. November zu schließen und abzuwickeln. Klas macht das Scheitern an einer kleinen Gruppe Uneinsichtiger fest, da die meisten der rund 300 Vereinsmitglieder eher passiv gewesen seien.

Gegendarstellung des Vereinsvorstandes des Filmhauses

Der Vorstand des Vereins Kölner Filmhaus Britta Butzmühlen, Manfred Ganswindt, Rüdiger Leupold, und Selim Sevinc verschickte eine Gegendarstellung zu einer Pressemitteilung von Peter Klas. Der habe behauptet den Dringlichkeitsentscheid des Kölner Stadtrates zur Problematik des Filmhauses bereits zu kennen. Das Filmhaus befindet sich derzeit in einem Insolvenzverfahren. Der Vereinsvorstand bezeichnet Klas als „ehemaligen Geschäftsführer“ und dass dieser diese Meldung unautorisiert herausgegeben habe. Die Entscheidung der Stadt Köln stehe noch aus. Mit der Meldung habe Klas dem Fortbestand des Filmhauses massiv geschadet.

Autor: ag