Rund 5.000 Menschen warteten seit Wochen und Monaten in dem des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) in Choucha, an der tunesisch-libyschen Grenze, berichtet das Kölner Netzwerk „kein mensch ist illegal“. Sie wären dort vor dem Bürgerkrieg in Libyen geflohen. Nun hofften sie auf Hilfe aus Europa und den UNHCR, der in den vergangenen Wochen mehrfach um die Aufnahme von 6.000 Flüchtlingen gebeten hatte. Bisher seien diese Hilferufe vergeblich gewesen. "Es braucht Brücken statt Mauern für ein neues afrikanisch-europäisches Verhältnis", betonte das Netzwerk nun in einer schriftlichen Stellungnahme. Das Netzwerk forderte daher die Verantwortlichen auf europäischer Ebene, in Bund, Länder und Gemeinden auf, Soforthilfmaßnahmen zur Flüchtlingsaufnahme zu ergreifen und die Flüchtlinge aus Choucha und den anderen vorübergehenden Flüchtlingslagern in Europa aufzunehmen. Zudem sollte Europa auch den Subsahara-Migranten helfen, die bereits aus Libyen und Tunesien ausgeflogen wurden. Die bisherige Abschottungspolitik an den Außengrenzen zugunsten einer humanen und freizügigen Asyl- und Einwanderungspolitik müsse aufgegeben werden, appellierte das Netzwerk. Zudem müssten die demokratischen Aufbrüche ernsthaft unterstützt und als Chance begriffen werden.

Protest-Aktion
18. Juni 2011, 14 Uhr
Domplatte (Römerbogen)

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