Köln | Am heutigen Dienstag stellt die Stadt Köln den aktuellen Bericht zur Flüchtlingssituation, sowie den aktuellen Stand zur Turnhallenräumung vor. In Köln sind derzeit noch immer 15 Turnhallen mir rund 2.000 Plätzen für Geflüchtete belegt. Auf den 2.000 Plätzen seien derzeit rund 1.200 Menschen untergebracht. Zwei Hallen sollen ab März wieder den Schulen und Sport zur Verfügung stehen. In weiteren drei Hallen habe der Auszug der Bewohner begonnen und zwei weitere nachrangig belegt. Im Interview mit report-K spricht Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Integration und Umwelt über den aktuellen Stand.

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Derzeit leben insgesamt 12.513 Menschen in den städtischen Unterkünften der Stadt Köln. Im vergangene Jahr waren es 13.253. Die derzeit genutzen Unterkünfte der Stadt sind in neun Kategorien eingeteilt: Notaufnahmen, Notunterkünfte, Notunterkünfte in Tunrhallen, Leichtbauhallen, Mobile Wohneinheiten, Wohnhäuser in Systembauweise, Einzelwohnungen, Wohnheime/Wohnhäuser und Pensionen/Hotels. An erster Stelle stehe derzeit noch immer die Räumung der Menschen in den Turnhallen. Aktuell sind noch 15 von ihnen mit rund 1.200 Menschen belegt.

Im März 2016 bekam die Stadt Köln eine Zuweisung durch das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) von 225 Geflüchteten in der Woche. Im Juni 2016 reduzierte sich die Zahl auf 150. Seit September 2016 und bis zum Jahresende seien es dann nur noch 60 bis 80 Menschen gewesen und derzeit seien es, nach Angaben der Stadt, null. „Bei einem unverändertem Zuwachs von Geflüchteten sind wir uns relativ sicher, dass bis zum Ende des Jahres alle Turnhallen geräumt sind“, sagt Josef Ludwig, Leiter des Amtes für Wohnungswesen der Stadt Köln. Zur Zeit arbeite die Stadt mit allen neuen Unterbrinungsmöglichkeiten daran, die noch belegten Turnhallen zu leeren und den Menschen bessere Wohnorte zu ermöglichen.

Für 2017 plane die Stadt daher 32 neue Unterkünfte, darunter Wohnhäuser, -container, Wohnungen, Leichtbauhallen und Sytembauten.

Mindeststandards in der Unterbringung Geflüchteter

In seiner Sitzung am 20. Dezember 2016 beschloss der Rat der Stadt Köln verbindliche Mindeststandards für die Unterbringung und Betreuung Geflüchteter. Gemäß dem von allen demokratischen Fraktionen unterstützen Änderungsantrag wurde darin unter anderem der personelle Betreuungsschlüssel für die Sozialarbeiter in den als Notunterkunft genutzten Standorten an der Friedrich-Naumann-Straße (Porz-Eil) und Matthias-Brüggen-Straße (Ossendorf) auf 1:60 (bisher 1:80) festgesetzt. Gleiches gilt mit Blick auf alle Leichtbauhallenstandorte sowie noch belegte Turnhallen.

Betreuungsschlüssel

Für die übrigen Einrichtungen entschied man sich in der Ratssitzung ein detailliertes Betreuungskonzept auszuarbeiten und dem Rat bis März 2017 vorzulegen. Flüchtlingskoordinator der Stadt Köln Hans-Jürgen Oster stellte das dieses Betreuungskonzept heute vor. Der derzeitige Vorschlag der Verwaltung an die politischen Gremien laute: In Notunterkünften mit Gemeinschaftsverpflegung und Unterkünften mit Schlafkojen soll ein Sozialarbeiter auf 60 Bewohner anfallen. In allen anderen Unterkünften stehe das Verhältnis 1:80.

Stärkung des Ehrenamtes

Des Weiteren wurde die Verwaltung beauftragt, bis zur Sitzung des Ausschusses für Soziales und Senioren am 9. März 2017 ein Umsetzungskonzept vorzulegen, um das Ehrenamt zu stärken. Darin sollen insbesondere die Eigenarten und unterschiedlichen Bedarfe in den Stadtteilen berücksichtigt werden.

Medizinische Versorgung

Für die medizinische Versorgung sollte die Verwaltung Verbesserungsvorschläge erarbeiten, die insbesondere die Situation in den kleineren Notunterkünften berücksichtigen. Auch diese Stellte Oster heute vor: Zur Verbesserung der Versorgung in Notunterkünften und bei besonderem Bedarf in Regelwohnheimen sollen zwei weitere Stellen für Gesundheits- und Krankenpflege geschaffen werden und eine weitere als deren Leitungskraft. Zuvor gab es 12 Gesundheits- und Krankenpflegekräfte.

Autor: Irem Barlin