Seit März 2007 führt die Bundespolizeiinspektion Flughafen Köln/Bonn im Auftrag der  Staatsanwaltschaft Essen ein Ermittlungsverfahren gegen eine Gruppierung deutscher Staatsangehöriger mit srilankischer Herkunft. Die Gruppe steht im Verdacht der banden- und gewerbsmäßigen Einschleusung von tamilischen Staatsangehörigen. Die Gruppierung ist für Schleusungen von Sri Lanka in den Schengenraum, Einschleusungen von Frankreich nach Deutschland sowie Ausschleusungen von Deutschland nach Großbritannien und Skandinavien verantwortlich.

Die Schleusungen erfolgten größtenteils auf dem Luftweg und über die Flughäfen in Amsterdam, Köln Bonn, Dortmund und Weeze. Teilweise wurden auch eigene oder geliehene PKW als Transportmittel benutzt. Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen können den insgesamt fünf
Beschuldigten zwölf Schleusungen nachgewiesen werden. Für die Schleusungen mussten jeweils zwischen 14000 und 18000 EUR bezahlt werden.

Im Rahmen der Ermittlungen konnte am Freitag, den 11.04.2008 eine Ausschleusung eines achtjährigen srilankischen Jungen nach Norwegen verhindert werden.

Bei den Durchsuchungen der Wohnungen, Geschäftsräume und Schließfächer in Essen, Bottrop, Recklinghausen, Münster, Gladbeck, Duisburg und Mönchengladbach wurde umfangreiches Beweismaterial, welches auch auf weitere Straftatbeteiligungen verweist, aufgefunden und beschlagnahmt. Darüber hinaus wurde annähernd 20.000 Euro Bargeld aufgefunden. Zwei der drei Hauptbeschuldigten (Essen, Gladbeck) wurden vorläufig festgenommen und werden noch heute dem Haftrichter in Essen vorgeführt. Nach dem dritten Hauptbeschuldigten wird gefahndet.

An der großangelegten Polizeiaktion waren insgesamt 97 Polizeibeamte beteiligt. Zeitgleich wurden am heutigen Tage durch die Kriminalpolizei Freiburg in Zusammenarbeit mit der Bundespolizeiinspektion
Kriminalitätsbekämpfung Stuttgart, im süddeutschen Raum Maßnahmen gegen eine weitere srilankische Schleuserbande durchgeführt.

[nh; Quelle: ots]