Am 3. März 2023 fand in Köln im Rahmen eines globalen Klimastreiks eine Demonstration an der Uniwiese in Köln statt. | Foto: Bopp.

Köln | red, dts | aktualisiert | Heute haben sich in Köln Klimademonstrant:innen mit den streikenden KVB-Beschäftigten zusammen getan und für eine Verkehrswende demonstriert. 6.000 Menschen und 250 KVB-Beschäftigte demonstrierten heute gemeinsam – So die Zahlen von Fridays for Future Köln. Die Forderung: Ein Moratorium für den Aus- und Neubau von Autobahnen und massiven Investitionen in den öffentlichen Verkehr.

Fridays for Future Köln unterstützen darüber hinaus die KVB-Beschäftigten in den laufenden Tarifverhandlungen: „Angesichts der eskalierenden Klimakrise, brauchen wir eine schnelle und sozial gerechte Verkehrswende. Das bedeutet ein massiver Ausbau und vor allem bessere Arbeitsbedingungen und Löhne im ÖPNV.“, so Rene Wendland von Fridays for Future Köln. 26 Prozent der Emissionen der EU entstammen dem Verkehrssektor. Laut einer Studie des Wuppertal Instituts müsse sich bis 2035 der Autoverkehr halbieren und sich der Öffentliche Personennahverkehr verdoppeln, um die 1,5 Grad Grenze einzuhalten. Daher fordert Fridays for Future eine Verdopplung des Schienen- und Nahverkehrs bis 2030.

Bereits am Morgen trafen sich die ersten Streikenden von Fridays for Future und der KVB am Betriebsbahnhof Nord in Niel und liefen gemeinsam zur Kundgebung am Hansaring. Eine weitere Runde an Protesten gab es dann am Vormittag an der Uniwiese.

Fridays for Future streikt für eine Verkehrswende. | Foto: Bopp.
Auch waren Grannies 4 Future und Parents 4 Future bei der Demonstration auf der Uniwiese dabei. | Foto: Bopp.

Auch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) streiken heute. Verdi rief die KVB nun zum 3. Mal in diesem Jahr zu einem gemeinsamen Warnstreik auf. Konkret fordert Verdi 10,5% mehr Lohn, mindestens 500€ mehr für Beschäftigte und 200€ mehr für Auszubildende. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber war 5% mehr Lohn in zwei Schritten und eine einmalige Zahlung über 2.500 Euro. Die dritte Tarifverhandlungsrunde soll Ende März stattfinden.

Erstmals streikten die KVB-Beschäftigten und die Klima-Demonstranten dennoch in gemeinsamer Sache: Für Klimaschutz und zukunftssichere Jobs und faire Löhne: „Anstatt weiterhin neue Autobahnen auszubauen und Profitinteressen fossiler Autokonzerne zu schützen, braucht es jetzt eine Politik, die das Wohl der Menschen in den Vordergrund stellt und die Jobs der Zukunft sichert. Wissings Investitionen müssen in den Ausbau eines bezahlbaren, zuverlässigen und guten Nahverkehrs für alle fließen. Der ÖPNV ist die klimagerechte Mobilität der Zukunft”, so Sabrina Riesop, KVB-Vertrauensleute-Sprecherin.

„Die Tarifverhandlungen für die Zukunftsjobs im ÖPNV spielen für eine klimagerechte Mobilität eine entscheidende Rolle. #WirFahrenZusammen bedeutet wir streiken zusammen!”, FFF-Aktivistin Sarah Trabazo-Neff.

Ein Bus fuhr trotz Streik trotzdem heute. Es ist ein wahrscheinlich privater Anbieter im Auftrag der KVB. | Foto: Bopp.

ÖPNV in vielen Städten lahmgelegt

In mehreren Bundesländern fuhr vielerorts gar nichts mehr. Betroffen waren hauptsächlich Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Sachsen und Niedersachsen, aber auch in Bayern fielen Busse und U-Bahnen in München und Nürnberg aus, auch Bamberg, Bayreuth, Erlangen und Fürth waren betroffen. Teilweise gab es Notverkehr. Die Gewerkschaft will mit dem 24-stündigen Warnstreik den Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes erhöhen.

Erst am Montag legte ein ganztägiger Warnstreik den Betrieb der KVB lahm. Report-K berichtete.

agr, rs