Warnstreik von Verdi bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) am 14. Februar 2023. | Foto: Grümer

Köln | aktualisiert | Für den kommenden Montag, den 27. Februar, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) erneut zu einem ganztägigen Warnstreik im Öffentlichen Dienst aufgerufen. Dies betrifft fast alle Kölner Kitas, den öffentlichen Nahverkehr, die Stadtreinigung, die Köln Bäder sowie den Flughafen Köln-Bonn. Für den Montag sind Kundgebungen und Aufmärsche geplant.

Warnstreik bei der KVB und am Flughafen Köln-Bonn

In Köln kommt es am Montag zu erheblichen Einschränkungen. Ab Montag, 3 Uhr, fahren keine Stadtbahnen mehr. Viele Busfahrten fallen aus. Nur durch Subunternehmen können Busfahrten erfolgen. Auch der On-Demand-Service „Isi“ der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) bietet an dem Tag keine Fahrten an. Am 28. Februar wird der Betrieb wieder aufgenommen. In Bonn findet ebenfalls ein Warnstreik statt, sodass die Stadtbahnlinien 16 und 18 nicht fahren. Die Deutsche Bahn ist nicht von dem Streik betroffen: Regionalbahnen (RB), Regionalexpressbahnen (RE) und S-Bahnen können also genutzt werden.

Bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag beginnen die Warnstreiks am Kölner Flughafen. Laut des Flughafen Köln-Bonn sind mit massiven Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und einer erheblichen Anzahl an Flugausfällen zu rechnen. Neben den Beschäftigten der Luftsicherheit legen zudem die Beschäftigten der Passagierkontrollen und der Personal- und Warenkontrollstellen die Arbeit nieder. 136 Passagierflüge sind in dem Streikzeitraum geplant. Über den Streikzeitraum hinaus kann es zu Unregelmäßigkeiten im Flugplan kommen, heißt es vom Kölner Flughafen. Passagiere werden dringend gebeten, sich vor der Anreise an den Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob und wie ihre Flüge von den Warnstreiks betroffen sind.

Warnstreik an Kölner Kitas

Am Montag bieten viele der 218 städtischen Kindertagesstätten aufgrund des streikenden Personals keine Betreuung an. Die genaue Anzahl an Einrichtungen, die am Montag streiken seien nicht bekannt, so heißt es von Seiten der Stadt Köln.

Für Dienstag, den 28. Februar, rief Verdi zudem einzelne Kita-Standorte zum Warnstreik auf: Betroffen sind die Kindertageseinrichtungen Schwalbacher Straße, Mertener Straße und Heinrichstraße in Rodenkirchen und die Kita Bernhard-Letterhaus-Straße in der Innenstadt.

Auch hier wird am Montag in Köln gestreikt

  • Bei den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) Köln kommt es zu Teil-Einschränkungen. Betroffen ist hier jedoch nur die Frühschicht der Stadtreinigung.
  • Alle KölnBäder bleiben geschlossen. Das betrifft jeweils das Bad und die Saunalandschaft sowie den Eisbereich des Lentparks. (Ausnahme: Zündorfbad, regulärer Badbetrieb findet statt. Schulschwimmen: Eine Aufsicht wird bis maximal 16 Uhr gestellt)

Das fordert Verdi

Verdi fordert für die Angestellten 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Am 27. März beginnt die dritte Runde der Tarifverhandlungen.

„Statt berechtigte Warnstreiks als Reaktion auf die respektlose Haltung der Arbeitgeberseite zu diskreditieren, müssen sich die öffentlichen Arbeitgeber besser fragen, wie klug angesichts des Fachkräftemangels und steigender Preise die Verweigerung eines verhandlungsfähigen Angebotes ist“, sagte der Bezirksgeschäftsführer des ver.di Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen, Daniel Kolle.

Der ganztägige Warnstreik findet nicht nur in Köln statt – Bonn, Leverkusen, Troisdorf, Hennef und Gummersbach sind ebenfalls betroffen.


Am Montagmorgen laufen Streikende von Hans-Böckler-Platz und Willy-Brandt-Platz aus zum Alter Markt, wo anschließend eine Kundgebung ab 11 Uhr stattfindet.

rs