Köln | aktualisiert | Wohnen in einer Großstadt wie Köln ist teuer. Gerade in den vergangenen Jahren sind viele Mieten vor allem im frei finanzierten Bereich in Köln deutlich gestiegen. Auch die Mieten bei der GAG-Immobilien AG, Kölns größter Vermieterin in städtischer Hand, sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Sie liegen immer noch deutlich unter dem Kölner Durchschnitt. Zudem schließt die GAG-Immobilien in 2022 deutlich mehr Wohnungssanierungen ab. Beim Neubau meldet die GAG über 371 Fertigstellungen.

Die Durchschnittsmiete bei der GAG lag im Jahr 2022 bei 7,26 Euro pro Quadratmeter. Dies sei deutlich unter dem Kölner Durchschnitt: Laut dem Marktbericht der Kreissparkasse Köln aus dem Jahr 2023 liegen die Kölner Angebotsmieten bei 13,71 Euro pro Quadratmeter.

Allerdings stieg die Durchschnittsmiete einer GAG-Wohnung um 14 Cent pro Quadratmeter im Jahresvergleich 2021 zu 2022. Der Anstieg der Durchschnittsmiete resultiere, so die GAG, aus dem Erstbezug bei Neubauten.

„Trotz höherer Mieten ist bei uns die Nachfrage groß,“ sagte die GAG-Vorständin Kathrin Möller am Vormittag, die ergänzte: „Die Nachfrage können wir aber nicht komplett bedienen“. Es seien gerade junge Wohnungssuchende, die in Köln Schwierigkeiten hätten, eine Wohnung zu finden.

2022: Weniger Neubauten und mehr Sanierungen fertiggestellt

Im Jahr stellte die GAG 1.043 Wohnungen in Neubau und Modernisierung fertig. 371 davon waren öffentlich gefördert, von den 1.043 Fertigstellungen insgesamt waren 914 öffentlich gefördert. Freifinanzierte Wohnungen meldet die GAG-Immobilien keine. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der geförderten Wohnungseinheiten: 2021 waren es noch 545 geförderte Wohnungen gewesen. Das Ziel für fertiggestellte Wohnungen in 2022 im Neubau erreichte die GAG nicht. Insgesamt 635 (groß-)modernisierte Wohneinheiten wurden 2022 fertiggestellt – 543 dieser Wohnungen sind öffentlich gefördert. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Zahl dieser neu sanierten Wohnungen deutlich höher – Die Anzahl verfünffacht sich. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 stellte GAG-Immobilien 105 (groß-)modernisierte Wohnungen fertig. Im Jahr 2022 stellte die GAG mehr Großmodernisierungen fertig als geplant

Durch die vermehrten Großsanierungen solle es jedoch künftig keine stark angestiegenen Mieten geben, so Möller. Ob die Miete steigt – oder sogar fällt – hänge ganz individuell von der Situation vor Ort ab. In manchen Fällen würde die Wohnung sogar nach einer Großmodernisierung günstiger.

Zum Stichtag – 31. Dezember 2022 – befanden sich weitere 1.740 Wohnungen im Bau. Dabei handelt es sich um 1.049 Neubauwohnungen und 691 modernisierte Einheiten. In beiden Fällen wurden diese überwiegend sozial gefördert.

Herausforderungen im Jahr 2022

Das Unternehmen sah sich im vergangenen Geschäftsjahr Herausforderungen ausgesetzt. Besonders die gestiegenen Kosten am Bau, Materialverknappung, der Mangel an Fachfirmen- und Personal und die steigenden Zinsen stellten sich als große Hürden dar. „Eine solche Lage gab es noch nie“, fasste GAG-Vorständin Anne Keilholz die Anzahl an Krisen zusammen. Aktuell seien etwa der Anstieg bei den Baukosten und den Zinsen nicht kritisch für ein Unternehmen wie die GAG. Allerdings, ergänzte Möller, würde sich die Bremsspur erst in ein paar Jahren zeigen.

GAG verzeichnet positive Zahlen

Trotz der Herausforderungen verzeichnet die GAG-Immobilien AG positive Zahlen. Das EBITDA, also das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, betrug 2022 rund 162 Millionen Euro. Diese stieg um 3,89 Prozent zu 2021 mit 156 Millionen Euro. Das Konzernergebnis lag bei 23,5 Millionen Euro. 2021 waren es 40,8 Millionen Euro. Damit sank das Konzernergebnis um 42,45 Prozent. „Angesichts der Schwierigkeiten, den denen wir zu kämpfen hatten und noch haben, ist das Ergebnis beachtlich“, so Keilholz weiter.

rs