Das Pressefoto des Rheinscihen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz zeigt den aktuellen Zustand am Zwischenwerk VIIIb in Köln-Marienburg. | Foto: Alexander Hess

Köln | Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz präsentiert für den April 2024 als Denkmal des Monats das Gartendenkmal Zwischenwerk VIIIb in Köln-Marienburg. Es ist das „grüne Fort“ von Köln.

1927 hatte der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer große Pläne mit dem Zwischenwerk VIIIb. Es sollte dort eine Gastronomie mit Blick auf den Rheinstrom entstehen. Aber es fehlte am Geld. Denn 1927 war Weltwirtschaftskrise. So wurde aus dem Zwischenwerk VIIIb ein Schmuckgarten und ein „grünes Fort“ nach den Plänen von Fritz Encke.

Erbaut wurde das Zwischenwerk VIIIb in den Jahren 1876 bis 1878. 1876 erbaute man in Köln übrigens auch das Zwischenwerk VIb, das heute als Geißbockheim bekannt ist und von dem Unkundige behaupten dies sei von einem Fußballverein errichtet worden, der erst 72 Jahre später gegründet wurde. Das Zwischenwerk VIIIb ist Teil des äußeren Festungsgürtels Kölns. Nach dem Ersten Weltkrieg musste diese Anlage entfestigt werden. Dies war Teil der Bedingungen, die die Alliierten nach ihrem Sieg aufstellten.

Das Zwischenwerk VIIIb war das letzte Bauwerk, das entfestigt werden sollte. Heute warten diese Bauwerke mit einer Besonderheit auf: Die Kehlkaponniere, der Vorbau zur Verteidigung des Kehlgrabens und die äußere Grabenfangmauer und die feldseitigen Gräben blieben erhalten. Das Dach des Bauwerks wurde planiert und eine Treppe installiert. Auf dem Dach gestaltete Encke einen Schmuck- und Baumgarten. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege spricht von einer barocken Anmutung. 1980 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Der Garten wird heute nicht mehr gepflegt. Der Grund: Die Stadt Köln hat kein Geld und Personal. Daher findet nur noch eine extensive Pflege statt.

Bedenklicher aktueller Zustand

So schreiben die Denkmalschützer zum aktuellen Zustand: „Nach Schäden am Backsteinmauerwerk wurde die Treppenanlage vor einigen Jahren komplett abgetragen und seitdem nicht wiederhergestellt. In Folge unterblieben auch weitere Pflege- sowie Erhaltungsund Instandsetzungsarbeiten, etwa an den durch Vandalismus stark beschädigten Brüstungsmauern der Dachplattform. Mehrere der Backsteinflächen unterhalb der Breschbögen (Entlastungsbögen) der äußeren Grabenfangmauer wurden mutwillig aufgebrochen, die man teilweise durch ein Gitter provisorisch abdeckte.“

Der Verein fordert die baldige Wiederherstellung der historischen Treppenanlage. Zudem müssten die Schäden im Mauerwerk beseitigt werden. Damit könne verhindert werden, dass die Schäden größer werden und damit etwaige Sanierungskosten weiter stiegen. 1985 wurden im Rahmen einer Kunstaktion Kunstwerke im Graben aufgestellt. Hier bemängelt der Verein, dass diese stark verrostet und verunstaltet seien. Diese müssten entweder entfernt oder erklärt werden.