Es herrscht ein buntes Treiben in der Sporthalle der MGM. Die Schüler der drei Pilotklassen sitzen in ihren roten T-Shirts mit dem Schriftzug der Schule in der ersten Reihe und verfolgen das Programm. Währenddessen versorgen sich Eltern und jüngere Geschwister mit Speisen und Getränken vom international angerichteten Büffet. Die – erstaunlicherweise kurzen – Reden der Schulleitung und Politik werden durch kleine Auftritte von Schülern der benachbarten Montessori-Hauptschule Ferdinandstraße und der Kinder des Offenen Ganztages unterbrochen.

Eine moderne Schule des 21. Jahrhunderts
Nicht ohne Stolz verkündete heute die kommissarische Schulleiterin der MGM, Gerlind B. Hering, dass man es mit einer modernen Schule des 21. Jahrhundert zu tun habe. „Jungen und Mädchen lernen mit – und vor allem voneinander – egal welche Stärken und Schwächen sie haben“, beschrieb sie kurz den Grundgedanken der Mülheimer Gemeinschaftsschule. Im Vordergrund ständen klar die Ideen Maria Montessoris: Das Entwickeln von Selbstständigkeit und Vertrauen, das Lernen in einer vorbereiteten, klar strukturierten Lernumgebung, und das zunehmende Abgeben von Verantwortung an das Kind und die Eltern.


Einige Baustellen bestehen noch, aber ansonsten ist die Schule fertig und gerüstet für das kommende Schuljahr.


Um diese Ziele zu erreichen, setzt die Schule auf Diagnosetests, mittels derer die Stärken gefunden werden sollen. Regelmäßige fächerübergreifende Projekte sollen hierbei genauso eine Rolle spielen wie eine starke Klassengemeinschaft. So findet sich beispielsweise zweimal die Woche der Klassenrat zusammen. Im Vordergrund steht vor allem der soziale Bereich: Gemeinsames Frühstücken und Mittagessen steht deshalb genauso auf dem Plan wie gemeinsame Feiern der Schulgemeinden und Ausflüge und Klassenfahrten.

Roters verspricht Hilfestellung der Stadt
„Ich frage mich: Bin ich Köln-Mülheim oder in Finnland“, scherzte Oberbürgermeister Jürgen Roters gleich zu Beginn seiner Eröffnungsrede. Vom Konzept der Gemeinschaftsschule zeigte er sich begeistert und er freue sich, dass man in Köln nun soweit sei, einen „sehr modernen Weg“ zu gehen. Allerdings seien die Hindernisse, die es weiterhin zu überwinden gelte, noch unklar. Roters versprach indes: „Sie können sich auf die Kompetenzen und die Hilfestellungen der Stadt Köln verlassen“.

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung