Köln | Heute wurde Herr Gerhard Banner aus Bad Honnef für sein Lebenswerk ausgezeichnet. In einer Feierstunde verlieh ihm Regierungsvizepräsidentin Ulrike Schwarz das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland im Wege der Erstauszeichnung. Durch sein jahrzehntelanges berufliches und ehrenamtliches Engagement auf den Gebieten der Kommunalpolitik und Kommunalwissenschaft hat Professor Banner herausragende Verdienste für die Bundesrepublik Deutschland und das Allgemeinwohl geleistet.

Seit Beginn der 80er Jahre engagierte sich Professor Banner für eine umfassende Reform der Kommunalverwaltung. Sein Ziel war es, zentrale Verwaltungsstrukturreformen zu schaffen, die angesichts der finanziellen Herausforderungen in den Kommunen u.a. zu einer verantwortungsvollen Haushaltspolitik beitragen.

Er trug ab Beginn der 90er Jahre maßgeblich zur Entwicklung des „Neuen Steuerungsmodells“ bei und warb in unzähligen Vorträgen und Diskussionsbeiträgen für dessen Umsetzung auf kommunaler Ebene. Davon gingen in späterer Folge wesentliche Impulse für die Modernisierung der staatlichen Verwaltung aus. Zudem setzte er sich für eine verstärkte Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in kommunale Planungsprozesse ein. Damit gilt er als „Vater“ von zwei der wichtigsten und umfassendsten Modernisierungskonzepte.

Nebenamtlich betätigte sich Professor Banner in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Kommunal- und Verwaltungswissenschaften. Sein wissenschaftliches Werk umfasst mehr als 150 Publikationen in deutscher, englischer und französischer Sprache. Der 1993 von ihm heraus gegebene Band „Kommunale Managementkonzepte in Europa“ vermittelte der deutschen Verwaltungspraxis erstmals die bis dahin weitgehend unbekannten einschlägigen Reformentwicklungen im europäischen Ausland. Nach wie vor unterstützt er Nachwuchswissenschaftler und beteiligt sich an Publikationen und Vorträgen. Als Hochschullehrer an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaftler in Speyer setzte er sich für die grenzüberschreitende Aus- und Weiterbildung von Führungsnachwuchskräften für die Öffentliche Verwaltung ein. Daneben nahm er stets zahlreiche Ehrenämter, wie etwa im Beirat der Bertelsmann Stiftung und im Personalausschuss des Deutschen Städtetages, wahr.

Der 1932 in Düsseldorf geborene Vater von zwei erwachsenen Kindern studierte an den Universitäten Bonn und Heidelberg Sprachen, Jura und Volkswirtschaftslehre. Im Jahr 1963 legte er die zweite juristische Staatsprüfung ab und arbeitete am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg als Juristischer Übersetzer. Anschließend war er als Persönlicher Referent des Oberbürgermeisters der Stadt Heidelberg und des Oberstadtdirektors der Stadt Essen tätig. Von 1968 bis 1976 war Gerhard Banner Beigeordneter für die Allgemeine Verwaltung der Stadt Duisburg. Von 1976 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1995 stand er der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) in Köln vor. Unter seiner Leitung entwickelte sich die KGSt zum einflussreichen Fachverband für das Management der Kommunalverwaltung.

Autor: Annika Knetsch