Köln | Das neue Innenstadtviertel, das Gerling Quartier, nimmt allmählich Formen an. Am Hildeboldplatz sind alle zehn Rohbauten des ersten Bauabschnitts abgeschlossen. Ende 2014 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden, 2016 dann der zweite Bauabschnitt folgen. OB Jürgen Roters nahm zu diesem Anlass am Richtfest teil.


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Köln soll mit dem Gerling Quartier ein neues Innenstadtviertel mit Wohn-und Büroflächen bekommen. Es ist das drittgrößte innerstädtische Quartiersentwicklungsprojekt in Deutschland, die Kosten belaufen sich insgesamt auf 400 Mio. Euro. Seit 2012 hat die österreichische Immofinanz Group das Projekt übernommen. Ihr Geschäftsführer, Christian Riener, zählte die Vorteile des Wohnkonzepts auf. Es solle vor allen Dingen eine Oase der Ruhe werden, obwohl es mitten in der Innenstadt liege. Weitere Pluspunkte seien die gute Infrastruktur, das große Stellplatzangebot im Quartier sowie das Nebeneinander von historischen und modernen Bauten. Einen einmaligen Dom-Ausblick habe man zudem vom Obergeschoss von rund 60 Metern Höhe.

Derzeit werde auf der Riesenbaustelle in zehn Gebäuden, sowohl Neubauten als auch denkmalgeschützte Bestandsbauten, gearbeitet. Dies erfordere eine architektonische Herausforderung der größten Baustelle Kölns, so der Masterplaner Johannes Kister. „So eine gute Baustelle hat es in Köln schon lange nicht gegeben“, sagte er. Der Platz zwischen dem Haus Colonia und Haus Gerling werde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und soll dann wie ein italienischer Platz aussehen, fügte Kister hinzu. Auch Oberbürgermeister Jürgen Roters lobte das Projekt und verwies auf die Einzigartigkeit des Viertels, denn es vereinige historische, denkmalgeschützte Bauten mit moderner Architektur.

Das rund 60 Meter hohe Gerling Haus wurde dabei bis auf sein Stahlskelett entkernt. Die Nutzfläche von 75.000 Quadratmetern beinhaltet Wohnungen und Büros. Rund 50 Prozent der 144 Wohnungen des ersten Abschnitts seien schon verkauft, verriet Riener. Die Käufer seine außerdem überwiegend Eigennutzer aus Köln und der Umgebung, nur ein kleiner Teil seien anonyme Käufer. Die ersten Wohnungen in diesem Abschnitt können laut Immofinanz den Eigentümern bereits Anfang 2014 übergeben werden, die Büros stehen den Mietern ab Frühjahr 2014 zur Verfügung. Außerdem leiste man eine gewisse Pionierarbeit, denn die Sanierungen der Gebäude aus den 50er und 60er Jahren und die denkmalgerechte Sanierung setze Maßstäbe, so Riener. Die Preise für den Wohnraum fangen bei 4.500 Euro pro Quadratmeter an. Der Preis für das Luxus-Penthouse liegt laut Riener bei ca. 10.000/12.000 Euro pro Quadratmeter liegen.

Der zweite Bauteil umfasst fünf Gebäude und soll gegen Jahresmitte 2016 eröffnet werden. Man ist sich noch nicht sicher, was damit passieren soll. Dazu wollte der Geschäftsführer keine klaren Aussagen machen. Die Gerüchte, dass dort eine Spielbank oder ein Hotel eröffnet werden, wollte Riener weder bestätigen noch entkräften.

Autor: Nelli Morkel
Foto: Der Rundbau befindet sich im zweiten Bauteil.